Ostern ist schon für die ganz Kleinen ein ganz großes Fest. Auch wenn dabei eher die Geschenke, die der Osterhase bringt, für Freude sorgen als Jesus Auferstehung. Die Redaktion besuchte den Don-Bosco-Kindergarten.
Josephine blättert in einem Bilderbuch über die Ostergeschichte. „Wer ist das da?“, fragt sie und zeigt auf eine Bilderbuchfigur. Sabrina Mugrauer, Leiterin des Don-Bosco-Kindergartens, antwortet: „Das ist Judas, er hat Jesus verraten.“ Die vierjährige Josephine betrachtet Judas, überlegt kurz und meint: „Der war gemein.“
Im Kindergarten spielt das Osterfest eine große Rolle. Auch deshalb, weil der Kindergarten ein katholischer ist. „Wir legen ganz viel Wert darauf, den Kindern vor allem den christlichen Aspekt zu vermitteln“, sagt Mugrauer. Aber es geht auch darum, den Umgang miteinander zu verbessern. Zum Beispiel wird den Kleinen vermittelt, dass man seine Freunde nicht verrät, so wie es Judas getan hat.
Die Erzieherinnen nutzen verschiedene Möglichkeiten, um den Kindergartenkindern das Osterfest näherzubringen. Auf dem Boden haben sie die Ostergeschichte mit den Kindern gelegt. Mithilfe von Tüchern, Bildern und Figuren lernen die Kleinen, was es mit dem Fest auf sich hat.
Eine wichtige Rolle spielt auch das Kamishibai, ein hölzernes Erzähltheater. Die Erzieherin zeigt den Kindern verschiedene Szenen aus der Ostergeschichte auf Papierbögen. Und die Kleinen steuern wiederum ihr Wissen zu den Bildern bei.
So wird die Ostergeschichte gemeinsam erarbeitet. „Die Erzählfreude wird geweckt“, sagt die 27-jährige Sabrina Mugrauer. Auch ein Osterstündchen gibt es, bei dem besprochen wird, wie Leben entsteht oder was es bedeutet, zu fasten.
Schon in der Woche vor Ostern dreht sich alles um die anstehenden Feiertage. Die Kinder bekleben und marmorieren Eier, bereiten Osternester vor, nach denen sie sich dann auf die Suche machen. Am Gründonnerstag wurde auch im Kindergarten ein Abendmahl gefeiert. Und wie es sich gehört, teilen die Kinder Brot und Traubensaft miteinander.
Auch weil sie sich so intensiv mit Ostern auseinandersetzen, ist die Vorfreude schon Tage vorher groß. Die sechsjährige Alina freut sich schon sehr, „weil der Osterhase mir dann etwas bringt“, sagt sie. Weil sie bald in die Schule kommt, hat sie sich eine Schultüte gewünscht. Die fünfjährige Jana nickt zustimmend. Sie hofft, dass sie einen Tretroller bekommt. Auch Nikolai hat einen Wunsch: Ein Flugschiff von Lego. Am meisten freut er sich aber auf etwas Anderes: „Da muss man sehr viele Ostereier anmalen. Wir haben goldene“, erzählt der Fünfjährige. Auch Josephine mag besonders das Bemalen der Ostereier.
