Aktionsplan: Das Ziel heißt Inklusion

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Die Teilnahme von Menschen mit Behinderung am gesellschaftlichen Leben ohne Nachteile hat sich die Stadt Bayreuth zum Ziel gesetzt. Um die hehren Ziele der Inklusion umzusetzen, wurde als erster Schritt ein Aktionsplan erarbeitet. Foto: Uli Deck/dpa Foto: red

Lüdenscheid hat einen, Regensburg auch. Und nun Bayreuth: Die städtische Behindertenbeauftragte Bettina Wurzel hat am Dienstag in der Sitzung des Sozialausschusses den Aktionsplan Inklusion der Stadt Bayreuth vorgestellt.

 
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Seit 2016 haben rund 200 Interessierte in sechs Arbeitsgruppen die wichtigste Themen diskutiert, Grundlagen ausgearbeitet und rund 100 Maßnahmepakete geschnürt. Mit diesem Sozialplan sei Bayreuth auf einem guten Weg zu einer „bunten Gesellschaft, in der Behinderung keine Rolle mehr spielt“, betonte Wurzel.

Wie kann Inklusion gelingen? Welche Bereiche der Gesellschaft müssen ausgebaut werden? Genügt der Öffentliche Personennahverkehr ÖPNV den Ansprüchen von Menschen mit Behinderung? Wie wirkt sich die Demografie auf den Bau- und Wohnensektor der Zukunft aus? Diese und viele weitere Fragen wurden von den Mitgliedern der Arbeitsgruppen diskutiert und Lösungsvorschläge erarbeitet. Ziele, die in den nächsten Jahrzehnten umgesetzt werden müssen, wie Wurzel sagte.

Zeitnah stehen, so Wurzel, Themen auf der Agenda wie Schulung und Sensibilisierung von Mitarbeiter der Stadt im Umgang von Menschen mit Behinderung und die Planung von Informationsveranstaltungen wie einem Tag der Barrierefreiheit. Es gelte aber auch, die Bereitschaft für den Bau von barrierefreien Wohnraum für Menschen mit Behinderung und für inklusive Wohnprojekte zu intensivieren. Gerade dem Thema Wohnen käme in Zukunft eine große Bedeutung zu, betonte die Behindertenbeauftragte.

Fragt sich nur, wer dieses hohe Arbeitspensum umsetzen soll. Für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen kann der Aktionsplan, der „kein Schlusspunkt, sondern der Anfang eines Prozesses sein kann“, nur dann umgesetzt werden, wenn die personelle Kapazitäten aufgestockt werden. Deshalb fordert die Fraktion in ihrem Antrag, eine neue Stelle zu schaffen und die notwendigen Mittel für die Umsetzung des Aktionsplanes Inklusion bereitzustellen. Eine Forderung, der die Verwaltung folgt. Wie Sozialreferentin Manuela Brozat verlas, solle im Sozialamt eine Halbtagesstelle geschaffen werden. Ohne Personalverstärkung könne der Aktionsplan nicht umgesetzt werden, so Brozat. Die für 2018 bereit gestellten Sachmittel bezifferte sie mit 25 000 Euro. Es sei aber sinnvoll, diesen Betrag im kommenden Jahr auf 50 000 Euro zu erhöhen.

Auf den oder die Inhaberin dieser Halbtagesstelle kommt noch eine zweite Aufgabe zu. Auf Antrag der SPD-Stadträtin Elisabeth Zagel soll er oder sie auch ein Demografiekonzept für die Stadt erarbeiten. Der Sozialausschuss stimmte dem Antrag zu.

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