A9: Jetzt wird gebaut

Von
Der Verkehr wird ab der Woche nach den ferien auf der Fahrspur Richtung Norden rollen - und zwar komplett. Die Fahrspur Richtung Süden wird dann saniert: Der Flüsterasphalt wird ausgetauscht. Nach dem 19. Juni wird die andere Fahrspur gemacht. Foto: Eric Waha Foto: red

Die erste Welle des Berufsverkehrs durfte noch durchrollen. Doch jetzt gibt es kein Zurück mehr: Seit Montagmorgen wird auf der Autobahn zwischen den Anschlussstellen Bayreuth-Nord und -Süd gebaut. Der Flüsterasphalt wird auf einer Länge von knapp sieben Kilometern ausgetauscht. Er hatte seine Halbwertszeit längst erreicht.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Die Planungen ziehen sich schon lange, die Detailarbeit der Vorbereitungen läuft seit gut einem Jahr in der Bayreuther Dienststelle der Autobahndirektion Nordbayern: Der Austausch des offenporigen Asphalts (OPA) ist ein Großprojekt, das unter Zeitdruck angegangen wird. Und das minutiös getaktet ist, wie der Projektleiter Hermann Lorenz und Thomas Pfeifer, der Leiter der Bayreuther Dienststelle der Autobahndirektion Nordbayern, kürzlich im Gespräch mit unserer Zeitung sagten.

„Wir ziehen das mit einer Sechs-Tage-Woche durch. 70 bis 90 Stunden kommen da pro Woche zusammen“, sagt Pfeifer. In der vergangenen Woche erfolgten bereits kleinere Vorarbeiten: „Schilder auslegen, die wir ab der Woche nach den Ferien brauchen, Markierungen auf der Fahrbahn aufbringen. Alles Arbeiten, mit denen wir im Normalfall den Verkehr nicht nennenswert beeinflussen werden. Das wird sich alles aber bereits auf der Fahrspur Richtung Süden abspielen“, sagt Lorenz.

Diese Fahrspur ist es auch, die im ersten Bauabschnitt den ganzen Verkehr abbekommen wird, denn auf der Gegenspur Richtung Norden wird dann gebaut.

Baustelle bis 28. April

Damit wird auf den anderen Fahrstreifen Platz, um die Markierungen zu machen „und in Nachtarbeit die Trennwände zwischen den Fahrbeziehungen aufzubauen. Dann wird der Verkehr zwischen 19 Uhr und 6 Uhr am darauf folgenden Tag immer einspurig geführt“, sagt Lorenz.

Bis 28. April wird es dauern, die Trennwände in dem von Überleitung zu Überleitung 6,996 Kilometer langen Baustellenbereich aufzubauen. „Geplant ist, den Verkehr ab 10 Uhr an diesem Tag so zu führen, wie er während der Bauzeit fließen wird“, sagt Lorenz: Alles auf der Fahrspur Richtung Süden. Sofort im Anschluss soll auf der Fahrspur Richtung Norden mit den Arbeiten begonnen werden.

„Bis die Fräse kommt, dauert es aber noch etwas“, sagt Lorenz. Denn erst einmal müssen die Einlaufschächte ausgebaut werden, die in den knapp elf Jahren extremer Belastung durch den Verkehr ausgesetzt waren. Die Schächte haben eigentlich Gitter aus Stahlguss, die durch Stahlriegel gesichert sind, um nicht vom Sog darüber fahrender Lastwagen herausgerissen zu werden. „Durch die enorme Belastung und den starken Salz- und Sole-Einsatz sind die aber komplett zusammengefault.

Sie müssen ausgetauscht werden“, sagt Lorenz. Die Schächte gehören zum komplexen Entwässerungssystem des OPA. „200 dieser Schächte müssen wir austauschen und durch ein neues System ersetzen.“

"Es werden Risse verpresst, Kabelkanäle und Lampen erneuert"

Zudem werden die Brückenbauer tätig: Dehnungsfugen werden erneuert, Übergangskonstruktionen überprüft.“ Alles, was während der turnusgemäßen Reinigung der Einhausung nicht erledigt werden kann, wird ebenfalls gemacht. „Es werden Risse verpresst, Kabelkanäle und Lampen erneuert“, sagt Pfeifer. „All das wird schätzungsweise 14 Tage bis drei Wochen dauern, dann wird die Fahrbahn abgefräst“, sagt Lorenz.

Bis zum 19. Juni wird der erste Bauabschnitt dauern. Im Anschluss wechselt der Bautross auf die Fahrbahn Richtung Süden und der Verkehr wird über die neue Asphaltschicht rollen. Neben der Zusammenlegung des Verkehrs auf eine Fahrspur wird es für die Zeit des ersten Bauabschnitts auch eine Sperrung geben: „An der Anschlussstelle Bayreuth-Nord können ab dem 24. April keine Autofahrer mehr in die Autobahn einbiegen“, sagt Lorenz.

Das wäre wegen der Einfahrt in der Einhausung zu gefährlich. Auch die Anschlussstelle Bayreuth-Süd wird vom 1. bis 10. Juni gesperrt: Weil der gesamte Anschlussast asphaltiert werden soll, können die Autofahrer hier weder ein noch aus fahren.

Autor

Bilder