A9: Drei Baustellen auf 80 Kilometern

Von Marie-Christine Fischer
Auf der A9 bei Münchberg Süd werden die Vorkehrungen für die Erneuerung des Straßenbelags getroffen. Foto: Andreas Harbach Foto: red

Auf rund 80 Kilometern drei Baustellen gleichzeitig - ein Autofahrer-Alptraum. Und Realität auf der A9. Zwischen Trockau und Pegnitz sowie zwischen Weidensees und Schnaittach wird bereits jetzt gebaut. Dieser Tage kommt dann noch eine weitere Baustelle dazu: Die Autobahndirektion Nordbayern lässt zwischen den Anschlussstellen Münchberg-Süd und Marktschorgast den Fahrbahnbelag erneuern. Drei Gründe, warum aktuell so fleißig moderniesiert wird.

 
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1. Die Modernisierung ist überfällig

Für Hermann Lorenz von der Dienststelle Bayreuth der Autobahndirektion Nordbayern ist klar: Die Bauarbeiten sind dringend nötig. Fast 20 Jahre sei die Asphaltdecke des rund 6 Kilometer langen Autobahnabschnitts alt. "Ihre Lebenszeit ist damit eigentlich schon überschritten", sagt Lorenz. Der Autofahrer sieht und spürt das an Rissen und Schlaglöchern. Immer wieder habe man punktuell nachgebessert. Jetzt sei es höchste Zeit für eine Rundumerneuerung der Asphaltdecke. Andernfalls würden auch die darunterliegenden, tragenden Schichten Schaden nehmen.

Dass die Arbeiten zwischen Münchberg-Süd und Marktschorgast mit zwei anderen Baustellen auf der A9 in Oberfranken zusammenfallen, erklärt Lorenz wie folgt.

2. Unerwarteter Geldsegen

"Jahrelang haben wir bemängelt, dass nicht genug Geld da ist, um die Substanz zu erhalten", sagt Lorenz. "Jetzt hat man sich beim Bundesverkehrsministerium offenbar eines besseren besonnen."  500 Millionen Euro stehen bis 2017/18 bundesweit für Modernisierungen bereit. Elf Millionen Euro sollen in den genannten Abschnitt fließen.

3. Im Hochsommer geht's am schnellsten voran

Dass die Geduld der Autofahrer auf der A9 in den kommenden Wochen dreifach strapaziert wird, liegt außerdem an der Jahreszeit: Im Winter geht im Straßenbau nichts. Bleiben die Monate April bis Oktober. Der Hochsommer hat den Vorteil, dass die Tage lang sind. "Die Firmen arbeiten annähernd von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang, nicht nur acht Stunden", sagt Lorenz. Damit möglichst schnell wieder freie Fahrt herrscht, müssen die Arbeiter außerdem auch am Samstag ran.
 


 

Zunächst tauschen sie auf einem Teilstück zwischen Münchberg und Marktschorgas den Belag der Fahrbahn Richtung Berlin aus. Ab Mitte August ist die Gegenrichtung dran. Die äußeren Schutzplanken aus Stahl werden erneuert, die Mittelschutzplanken durch Betonleitwände ersetzt. Betonleitwände müssen seltener gewartet werden, als Schutzplanken aus Stahl, erklärt Lorenz. "Für die Autofahrer bedeutet das seltener Behinderungen und Staus."

Dauern sollen die Arbeiten bis Ende September. So lange müssen Autofahrer mit zwei statt drei Spuren je Fahrtrichtung auskommen, Tempolimit inklusive. Im Berufsverkehr kann schon das für einen Stau reichen, von einem Unfall oder eine Panne ganz zu schweigen. 

Auch die Bauarbeiten zwischen Trockau und Pegnitz werden noch bis September dauern. Einen Lichtblick aber gibt es: Ende Juli, in rund zwei Wochen also, soll der Verkehr zwischen Weidensees und Schnaittach wieder ohne Einschränkungen fließen. "Wir liegen voll und ganz im Zeitplan", sagt Lorenz.

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