Puppa

Der Mischling war in einem türkischen Tierheim untergebracht – mit weiteren 260 Hunden. Da Puppa aufgrund eines Autounfalls ein Hinterbein verloren hat, war Puppa sehr schwer zu vermitteln. Als er 2010 aufgenommen wurde, war die Hündin sofort der Liebling aller Kinder. Inzwischen gibt es Puppa sogar als Stofftier – sie ist das Maskottchen des Tierheims. Sie ist die Chefin aller Hunde und hängt alle anderen mit ihren drei Beinen beim Rennen locker ab.

Muck

Der Ponywallach wurde 1989 aus einem Wanderzirkus geholt. Das damals achtmonatige Fohlen war so verwahrlost und unterernährst, dass es nicht abtransportiert werden konnte. Es musste in Decken gewickelt und getragen werden. Im Nürnberger Tierheim wurde es wieder aufgepäppelt. Da Muck nicht mehr von alleine stehen konnte, musste es einige Wochen mit einem Haltegurt stabilisiert werden. Nachdem er wieder kräftig war, zog er in den Gnadenhof.

Caruso

Caruso ist ein türkischer Straßenhund. „Als ich dort bei einem Besuch war, sah ich, wie an einem Nachmittag in Februar ein Mensch auf ihn einprügelte. Für ihn schien das nichts Neues zu sein, weil es dem Mischling wohl schon öfter so passiert ist“, so die Vorsitzende des Gnadenhofs, Monika Pracht. Daraufhin beschloss sie, den Hund mit nach Deutschland zu nehmen. Wegen der Ausreisebestimmungen dauerte es bis zum 3. August, bevor er in Frankfurt abgeholt werden konnte.

Nanny

Nanny stammt aus der Suchtklinik in Bayreuth. Dort wurde sie zum Spielen angeschafft. Bald bemerkte man dort, dass die Pflege zu aufwendig ist und sie wurde überflüssig. Zusammen mit ihrer Freundin Hanny wurde sie 2003 an den Gnadenhof übergeben. Sie hatte eine schwere Operation nach einem dreifachen Beinbruch und ihr fehlt zwar ein halbes Ohr – eventuell ein Hundebiss, dennoch fühlt sie sich jetzt pudelwohl.

Winnetou

2004 kam das Shetlandpony zum Gnadenhof. Der Hintergrund war, dass seine Mutter Anuschka vom Gnadenhof übernommen wurde. „Sie wurde nur als Zuchtstute gebraucht und man nahm ihr alle ihre 16 Fohlen weg. Man hatte gemerkt, dass es ihr nicht gutging. Deswegen haben wir ihr wenigstens Winnetou an ihrer Seite gelassen“, erzählt Monika Pracht. 2011 verstarb dann Anuschka. Alleine ist Winnetou dennoch nicht: Er hat bei anderen Pferden Freunde gefunden.

Alma

Das Tiroler Bergschaf kommt aus Baden-Württemberg. Da der damalige Besitzer sein Haus verkaufen musste und keinen Platz mehr für das Tier hatte, wandte dieser sich an den Gnadenhof. Pracht: „Dass aus größeren Entfernungen Anfragen bekommen ist nicht ungewöhnlich. Durchschnittlich erhalten wir etwa fünf Mails am Tag.“ Hier führt sie nun ein ganz normales Schafsleben und freut sich besonders über ihre Artgenossen und die Hanglage des Grundstücks.

Hugo

Seit fünf Jahren hat das Wildschwein hier ein Zuhause. Gefunden und mitgenommen wurde es als Frischling von einem Tierarzt in einem Wald. Dort wurde der Eber von seiner Rotte zurückgelassen. Damals ging es ihm überhaupt nicht gut, und es war auch gar nicht sicher, ob Hugo überhaupt überleben würde. Das Wildschwein ist zwar auf einem Auge blind, was ihn aber nicht daran hindert, sich jeden Tag im Schlamm zu wälzen und seinen Spaß zu suchen.

Selena

Ursprünglich war die braune Stute, die einer Frau aus der Pegnitzer Umgebung gehörte, als Reitpferd gedacht. Durch unsachgemäßen Umgang hatte sie allerdings gelahmt. An den Beinen hatte sie außerdem lauter weiße Punkte. „Der Tierarzt hat die Vermutung, dass sie von der Besitzerin mit Strom an den Beinen behandelt wurde“, so Pracht. Hätte man das Tier, das inzwischen schmerzfrei ist, 2007 nicht aufgenommen, wäre das Schlachthaus ihr Ende gewesen.

Leo

Ursprünglich kommt der Dackel aus Spanien. Über mehrere Besitzer kam er schließlich nach Nürnberg und wurde trotz seines lieben Wesens immer wieder abgegeben – ein festes Zuhause wurde ihm nicht gegönnt. Als er zum Gnadenhof kam, war er nicht stubenrein, hatte panische Angst und war eingeschüchtert. Sein Brustkorb war vermutlich nach einem Fußtritt gebrochen. Jetzt hat er sich eingewohnt und tollt mit den anderen Hunden auf der Wiese.

Fritz

Der Kater kommt aus einem Messiehaushalt nahe Pegnitz. Als der frühere Besitzer verstorben ist, wurde jemand Neues für den Siam-Mix Kater gesucht. Monika Pracht: „Als wir ihn 2013 bekamen, war er abgemagert und hatte gewaltige Probleme mit Parasiten.“ Nachdem er wieder aufgepäppelt war, ist Fritz auch der Erste gewesen, der in die neue Katzenresistenz des Gnadenhofs gezogen ist. Dadurch entwickelte er sich auch zu absoluten Katzenchef.

Fridolin

Der Kamerun-Schafbock wurde von der Tochter der Vorsitzenden des Gnadenhofs gefunden. Als diese mit dem Kindergarten zu Besuch auf einem bayerischen Hof war, hieß es, dass der Bock weg müsse und dafür ein Neuer her. Darüber, was in solch einem Fall „weg muss“ bedeutet, brauche man laut Pracht nicht lange nachdenken. Nachdem man ihn vom Hof abgeholt hatte, lebt er nun ein bockschönes und sicheres Leben.
 

Balthasar

Genau zu Weihnachten 2010 wurde der Schwan am Gnadenhof abgegeben. Das Tier war verdreckt und so ausgehungert, dass er nicht einmal seinen Kopf selbst hochhalten konnte. Nachdem er gefüttert wurde, kam er langsam wieder zu Kräften. Dann wurde ihm im Kinderplanschbecken ein Bad eingelassen, damit er sich sein Gefieder putzen konnte. Jetzt sieht er wieder wie ein richtiger Schwan aus und hat gewaltig an Gewicht zugelegt.

Frieda

Der Labrador ist erst wenige Wochen auf dem Gnadenhof und hat Diabetes, wodurch Frieda auch blind wurde. Ihr früherer Besitzer sah keine Möglichkeit mehr sie zu versorgen und gab sie in einer Tierklinik ab. Obwohl mehrmals nach einem neuen Besitzer gesucht wurde, fand sich niemand. Pracht: „Wir überwachen jeden Tag ihre Blutwerte. Im Oktober werden wir sie in München operieren lassen, damit sie hoffentlich wieder sehen kann.“

Tick und Track

Die beiden Meerschweinchen teilen ein Schicksal, dass viele Kleintiere haben: Sie wurden aus Spaß an der Freude bei einer Wette gewonnen. Der Gewinner hatte allerdings kein großes Interesse an den Tieren. Zum Gnadenhof sind sie 2012 gekommen. Pracht: Als wir bei dem früheren Besitzer ein Pferd abholten, sahen wir, dass die Kleinen im Stall nur ein dunkles Eck hatten, und nahmen sie mit. Jetzt haben sie ein großes helles Gehege.“

Mecki

Erst letztes Jahr kam Mecki hierher. Die Hasendame wurde von einer Frau gebracht, da sie sich nicht mit den anderen Stallhasen vertragen hat. Laut Pracht sei es sehr schwierig Hasen zu verpaaren – es würde sehr oft zu gewaltigen Kämpfen kommen. Alleine wollte Mecki dennoch nicht sein. Also kam sie zu dem Rammler Momo, mit dem sie sich nun friedlich einen großen Hasenstall teilt.

Zilly

Zilly ist eine der verbliebenen Stuten des Fränkischen Wunderlands. Zusammen mit ihrer Kollegin Polly, waren sie dort als Kutschpferde eingesetzt. Nachdem das Wunderland die Pforten schloss, standen die beiden schließlich monatelang auf einer Wiese. Jetzt haben sowohl Zilly, als auch Polly (die momentan wegen Hufkrebs behandelt werden muss) Aufmerksamkeit, ein schönes Areal und weichen sich kaum von der Seite.

Mucki

Die Katze war im Besitz eines älteren Herren der auch eine Menge Hunde hatte. Als sie hier vor zwei Jahren aufgenommen wurde, stellte man fest, dass sie Rippenbrüche und eine Lungenquetschung hatte. Man nimmt an, dass die Verletzungen von einem Hund des damaligen Besitzers herkommen. Zwei Wochen war sie in ständiger Behandlung. Jetzt geht es ihr gut und sie genießt die Sonne auf den Strohballen.

Linda

Das Wildschwein wurde von einer Reiterin in einem Wald in der Nähe von Hof gefunden. Gerade einmal 1000 Gramm hatte dabei das Wildschweinbaby, das einfach nur auf dem Boden lag, gewogen. Als es dann zum Tierarzt gebracht wurde, dauerte es allerdings zwei Wochen, bis es wieder kräftig und gesund genug war, um in den Gnadenhof einziehen zu können. Zusammen mit ihrem Freund Hugo teilt sie sich jetzt ein Gehege.

Stella

Stella hatte Glück, sehr großes Glück. Eine Tierfreundin war in der Gegend von Bamberg unterwegs. Dort stand das Schaf auf einer Wiese, wo Leute ihre Schafe hinbringen, damit sie zum Schächten abgeholt werden können. Als diese Tierfreundin sah, wie die Schafe gerade in einen LKW geladen werden, stand Stella noch als Einzige auf der Wiese. Kurzerhand wurde das Tier gekauft und gerettet. Jetzt lebt sie ein Familienleben.

Paul

„Wir bekommen jede Woche eine Anfrage, ob wir nicht einen Hahn bei uns aufnehmen könnten“, erzählt Pracht. Das liegt darin begründet, dass Hühnerhalter zwar Hennen, aber nur einen Hahn gebrauchen können – bei zwei Hähnen gibt es erbitterte Kämpfe. Wäre Paul vom Gnadenhof nicht aufgenommen worden, dann wäre das Ende die Suppenschüssel gewesen. Inzwischen ist er der König zwischen lauter Damen.

Lor

Eigentlich hieß Lor anders. Nämlich Lora. Denn der frühere Besitzer dachte, dass der Papagei ein Weibchen sei. Als der Gnadenhof 2005 das Tier übernahm und den Vogel untersuchte, stellte man fest, dass er ein Männchen ist, und ließ das „A“ einfach weg. „Lor hatte damals ganz schön üble Kraftausdrücke parat die ich jetzt nicht sagen will. Nach all der Zeit haben wir es aber geschafft die ihm größtenteils abzugewöhnen“, so Monika Pracht.

Molly

Die Hündin stammt aus Serbien. Dort lebte sie in einem Hundeauffanglager, wo Hundefänger die Tiere hinbringen. Dort waren die Tiere so zusammengedrängt, dass sie kaum Platz hatten, sich überhaupt hinzulegen – nach einiger Zeit, wenn sich niemand als Halter findet, werden die Hunde dann eingeschläfert. Die Hundeseelnothilfe in Wien, mit der der Gnadenhof auch Kontakte hat, meldete sich schließlich und Molly fand eine Zukunft.

Annabell

Das Schaf kommt aus der gleichen Herde wie Fridolin – auch sie ist auf dem gleichen Hof aufgewachsen. Der Grund, weshalb Annabell hier ein Zuhause gefunden hat, hat einen einfachen Grund: Fridolin und Annabell kannten sich von früher. Als Fridolin zum Gnadenhof genommen wurde, fing er an sich einsam zu fühlen und wurde mit den den Ziegen nicht warm. Also holte man die Schafdame. Jetzt sind die beiden ein Paar.

Leika

Die Hannoveraner Stute wurde 1996 geboren und kam 2004 auf den Gnadenhof. Ursprünglich war sie, wie ihre Eltern auch, als Turnierpferd gedacht. Da die Stute allerdings übernervös war, war sie für diese hohen Anforderungen nicht geeignet und wurde so für die damaligen Besitzer nutzlos. In den zwölf Jahren, in denen sie jetzt hier ist, entwickelte zu einem ausgeglichen und lieben Pferd und fand in der Stute Selena eine Freundin.

Tussy

Auch die altehrwürdige Dame stammt aus der nahen Pegnitzer Umgebung. Jemand, der gleichzeitig mehrere Katzen als auch Hunde hatte, war mit seinen insgesamt 26 Tieren, die er im Wohnwagen aus Spanien mitgebracht hatte, völlig überfordert. Bei dem damaligen Besitzer sind immer wieder auch Tiere gestorben. Tussy hatte Glück, denn sie genießt im Katzenaltersheim ein entspanntes Katzenleben.