16 Brücken im Kreis Kulmbach sind marode

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Landtagsvizepräsidentin Inge Aures schlägt Alarm: Fast jede dritte staatliche Brücke in Oberfranken ist marode. Das ist das Ergebnis einer Anfrage der SPD-Landtagsfraktion an die bayerische Staatsregierung. Im Landkreis Kulmbach hält das Staatliche Bauamt Bayreuth 16 Brücken für sanierungsbedürftig.

 
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Die 16 von 37  Brückenbauwerken, die im Kreis Kulmbach saniert werden müssten, gehören zu den Gemeinden Kauerndorf (1), Katschenreuth (7), Neuenreuth (1), Döllnitz (1), Kasendorf (2), Neuenmarkt (1), Harsdorf (1), Schlömen (1) und Himmelkron (1). Die Eisenbahnbrücke über den Bahnhof von Neuenmarkt bekam vom Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr die Note 2,8. Die zweitschlechtesten Zustandsnoten (3,4) haben die Brücken über die Schorgast bei Kauerndorf und über den Streitmühlbach bei Himmelkron erhalten.

Sonderfall: Sandsteinbrücke bei Katschenreuth

Sogar noch schlechter (3,5) wird der Zustand der unter Denkmalschutz stehenden Sandsteinbrücke über den Roten Main bei Katschenreuth eingeschätzt. Sie sei jedoch ein Sonderfall, erklärt Bauamtsleiter Kurt Schnabel. Denn sie werde im Zuge der Verlegung der Staatsstraße 2190 (Umgehung Melkendorf) sowieso durch einen Neubau ersetzt. Sie werde zwar instandgesetzt, diene künftig aber nur noch dem landwirtschaftlichen Verkehr. "Für beide Bauwerke werden rund 1,6 Millionen Euro aufgewendet."

Ein Drittel der oberfränkischen Brücken Sanierungsfälle

Nach Angaben der Kulmbacher SPD-Landtagsabgeordneten sind im ganzen Freistaat 1192 Brücken von Staatsstraßen in einem schlechten Zustand. Aures wirft der CSU-Regierung "versteckte und verschleppte Staatsverschuldung" vor. In Oberfranken seien von 533 Brücken 164 sanierungsbedürftig, rund 30 Prozent. Bei 28 von ihnen sei die Verkehrssicherheit beeinträchtigt oder erheblich beeinträchtigt: "Man kann nicht fassen, dass die Staatsregierung hier nichts tut.“

Tatsächlich saniert werde nur ein Bruchteil der Brücken: In Oberfranken seien nur 22 Instandhaltungen geplant, für die maroden Brücken im Kulmbacher Land ist lediglich eine Reparatur an der Flutbrücke Kasendorf vorgesehen. "Hier wird die Sicherheit der Menschen gefährdet und die Verschuldung einfach den künftigen Steuerzahlern aufgebürdet“, sagt Aures.

Bauamt: Die Fälle sind bereits bekannt

Ganz so ist das aber nicht: Laut Schnabel werden drei Brücken über die Flutmulde bei Katschenreuth im Zuge der Verlegung der Staatsstraße östlich von Melkendorf 2016 saniert. Auch die Brücke bei Kasendorf über das Flutgelände werde repariert. Die Kosten beziffert Schnabel auf 70.000 Euro. Außerdem seien die Fälle bereits bekannt.

Zur Brücke über den Haselbach bei Harsdorf sagt Schnabel: "Sie soll während des Ausbaus der Staatsstraße nördlich von Ramsenthal ersetzt werden." Dafür laufe bereits das Planfeststellungsverfahren. Bürgermeister Günther Hübner bestätigt das: "Die Brücke wird weggerissen, sie ist aber noch nicht so schlecht wie die Straße." Eigentlich falle die kleine Brücke kaum auf: Wenn man aus Richtung Bayreuth kommt, sieht man sie kurz vor dem Harsdorfer Bahnhof.

Im Gegensatz zum vorherigen Doppelhaushalt sei der Betrag für Brückeninstandhaltungen gesunken, kritisiert Aures: „Von vormals rund 30 Millionen Euro sind nur noch insgesamt 23,3 Millionen übrig geblieben. Hier muss im Interesse der Verkehrsteilnehmer und der Steuerzahler nachgebessert werden.“

 

 

 

 

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