Auch Stadt bezieht Stellung gegen Netzentwicklungsplan 13 Seiten gegen die Stromtrasse

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Der Anti-Trassen-Protest aus Pegnitz stapelt sich – jetzt muss die Bundesnetzagentur die zahlreichen Stellungnahmen bearbeiten. Foto: Stefan Brand Foto: red

Der Aufruf der Bürgerinitiative Pegnitz unter Strom, zum neuen Netzentwicklungsplan 2025 erneut Stellung zu beziehen und damit Unmut über Stromtrassenpläne ganz unabhängig von deren Verlauf zu bekunden, stieß auf unerwartet große Resonanz. Rund 3500 Menschen aus der Region machten mit. Auch die Kommune selbst hat sich ausführlich geäußert.

 
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Das Echo stimmt auch Bürgermeister Uwe Raab froh, seit Beginn der heißen Diskussionen über die Süd-Ost-Gleichstromtrasse in der ersten Reihe der Gegner aktiv. Und außerdem Sprecher jener Kommunen, die sich zu einem Anti-Trassen-Bündnis zusammengeschlossen haben. In einer Mitteilung spricht Raab von einer „großartigen Leistung“, die die BI da auf die Beine gestellt habe. Das mache ihn stolz. Und: „Ich bin überwältigt von der enormen Anzahl an gesammelten Stellungnahmen.“

Charmante Sammler(innen)

Die Aktion sei von den BI-Sprechern Prof. Markus Bieswanger und Gerd Weber professionell gesteuert worden. Unterstützt von „vielen ausdauernden wie charmanten Sammlerinnen und Sammlern, wie ich mehrmals auch selbst bei Besuchen an den Ständen auf den Weihnachtsmärkten feststellen konnte“. Die zahlreichen Stellungnahmen dokumentieren laut Raab „unsere berechtigten Anliegen und bringen unseren Protest deutlich zum Ausdruck“.

Wie geht es nun weiter?

Doch was passiert jetzt eigentlich mit jenen rund 3500 Stellungnahmen, die von der Bürgerinitiative in großen Umschlägen verpackt an die Bundesnetzagentur versandt wurden? Nun, sagt Sprecher Markus Bieswanger, sie wandern jedenfalls nicht in den Papierkorb. „Sie müssen gesichtet und katalogisiert werden.“ Und zwar nach inhaltlichen Gesichtspunkten. Denn das Ganze sei ja keine schlichte Unterschriftenliste, „in den Stellungnahmen sind ganz unterschiedliche Gründe gegen den Netzentwicklungsplan und damit die Gleichstromtrasse formuliert“. Diese gelte es getrennt zu analysieren – und dann in die aktualisierte Version des Plans einzuarbeiten. Die Berücksichtigung der Gegenargumente ist verpflichtend, so Bieswanger. Auch wenn sie in der Vergangenheit oft „in ein paar Sätzen“ abgehandelt wurden.

Ein Widerstand auf Dauer

Entscheidend sei, dass der Widerstand aus unserer Region zum wiederholten Mal „sehr umfangreich und sehr entscheiden ausfällt“. Dies führe dazu, „dass wir überhaupt wahrgenommen werden, dass man uns ernst nimmt, dass die Politik mit uns spricht“. Und das habe sie mehrfach getan. Es habe sich herumgesprochen, ergänzt Gerd Weber, „dass unser Widerstand ein dauerhafter sein wird“.

Es braucht sie nicht

Übrigens: Auch die Stadt Pegnitz hat wieder Stellung bezogen gegen die Trassenpläne. Und das sehr ausführlich: 13 Seiten stark ist sie, sie wurde laut Raab auch „unseren verbündeten Kommunen zur Verfügung gestellt“. Die zentrale Aussage lautet: Man stellt die Notwendigkeit der Süd-Ost-Trasse infrage, dies hätten Gutachten des Deutschen Instituts für Wirtschaftsförderung und des Energieforschungszentrums Niedersachsen eindeutig belegt. Im Gegensatz zu den Angaben der Netzbetreiber brauche man die Trasse weder für die Energiewende noch für die Versorgungssicherheit in Bayern.

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