Zwischen Hainbronn und Penzenreuth: Fahrer hat es schwerer erwischt Schulbus-Crash: Zehn Kinder verletzt

Von Frank Heidler

Ein schwer verletzter Busfahrer und zehn leichtverletzte Schulkinder: Das ist die traurige Bilanz des Schulbusunfalls, der sich Montagmittag gegen 12.30 Uhr auf der Ortsverbindungsstraße von Reisach nach Penzenreuth ereignet hat.

 
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Dort kam es zum Frontalzusammenstoß zwischen dem Bus von Omnibusverkehr Franken und einem Hermes-Auslieferungs-Lastwagen. Dabei entstanden laut Polizei am Bus rund 100 000 Euro Totalschaden und am Lkw noch zusätzlich 30.000 bis 40.000 Euro Schaden.

Ungeklärte Ursache

„Aus noch ungeklärter Ursache“ war der bergauf zum Waldrand fahrende Schulbus in einer leichten Rechtskurve nach links auf die Gegenfahrbahn geraten, schilderte Polizeisprecher Dominik Fehn den Unfallhergang. Der Fahrer des entgegenkommenden Lastwagens „versuchte noch auszuweichen“, aber vergebens.

Fahrer eingeklemmt

Durch den Zusammenstoß wurde der Bus Richtung Wald geschleudert, der Hermes-Laster wäre beinahe von der höher gelegenen Fahrbahn Richtung angrenzende Wiese hinabgestürzt. Der 57-jährige Busfahrer wurde durch den Aufprall eingeklemmt. Er konnte durch die Rettungskräfte erst eine knappe Stunde später befreit werden. Dafür wurde von der Feuerwehr ein Seitenfenster des Busses fachgerecht eingeschlagen.

 

 

Notfallinfusionen

Mehrere Notärzte und Rettungssanitäter kümmerten sich sofort um ihn und verabreichten noch an der Unfallstelle die ersten Notfallinfusionen. Mit dem ADAC-Rettungshubschrauber Christoph 20 wurde der Mann in die Klinik transportiert. Insgesamt waren bei dem Aufsehen erregenden Unfall drei Notärzte im Einsatz. Die Gesamtzahl der Helfer von Feuerwehr, Rotem Kreuz und Polizei wird mit über 90 angegeben.

Schürf- und Schnittwunden

Der leicht verletzte 42-jährige Brummifahrer und sein Beifahrer betätigten sich nur Sekunden nach dem Zusammenstoß als Ersthelfer. Sie befreiten die durchwegs geschockten neun- bis elfjährigen Schulkinder aus dem verunglückten Bus. Ein Teil der Schulkinder hatte Schürf- und Schnittwunden erlitten. Das Kriseninterventionsteam kümmerte sich kurz darauf um sie. Anschließend wurden die Kinder zur medizinischen Diagnostik und Versorgung ins Krankenhaus gebracht.

Nur wenige Minuten nach Unfall waren auch der Pegnitzer Bürgermeister Uwe Raab und der zufällig in Pegnitz weilende  Landrat Hermann Hübner vor Ort. Von den Einsatzleitern ließen sie sich kurz ins Bild setzen.

Gasventil abgesperrt

Die Gas-Gefahr aus dem mit Gas betriebenen Omnibus war inzwischen von der Feuerwehr gebannt. „Das Gasventil ist abgesperrt“, hieß es bei der Feuerwehr eine halbe Stunde nach dem Unglück..

Sowohl der Omnibus, als auch der Lastwagen waren auf dem Hanggelände mit Drahtseilen gegen das Abrutschen gesichert worden. Die lautlos flackernden Blaulichter der mindestens zwölf Feuerwehrautos und vier BRK-Fahrzeuge sowie das Gelärme zahlloser Sprechfunkgeräte und Dieselgeneratoren sorgten noch nach Stunden für eine gespenstische Szenerie. Die halbe Fahrzeugwand des Hermes-Lasters lag in der Wiese, ebenso Packgut wie zwei immer noch in Plastik eingeschweißte Matratzen.

Alarmierung gestoppt

Nach der Alarmierung waren die Feuerwehr Pegnitz unter Leitung von Einsatzleiter Roland Zahn sowie die Nachbarwehren aus Auerbach und Michelfeld ausgerückt. Die Alarmierung für Creußen war wieder gestoppt worden.

Massive Schäden

Selbst THW-Urgestein Rudi Unger hat in seinen gut vier Jahrzehnten THW-Laufbahn noch keinen solchen Schulbusunfall gesehen. Für Polizeisprecher Fehn ist der Unfall noch einigermaßen „glimpflich“ ausgegangen. Angesichts der massiven Schäden an beiden Fahrzeugen „hätte es auch Tote geben können“.

Die Verbindungsstraße von Reisach nach Penzenreuth war noch den ganzen Nachmittag gesperrt. „Die Bergung der Fahrzeuge läuft noch“, meldete die Pegnitzer Polizei am Spätnachmittag.

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