Zwei Männer schwer vergiftet - 27-Jähriger hat kaum Überlebenschancen Bamberg: Partygäste trinken aus Versehen gefährliches Betäubungsmittel

Von Christophe Braun
Foto: dpa Foto: red

Zwei Männer haben auf einer privaten Feier in Bamberg am Samstagmorgen ein hochgefährliches flüssiges Betäubungsmittel getrunken - wahrscheinlich, ohne zu wissen, was sie schluckten. Beide erlitten schwere Vergiftungen, ein 27-Jähriger wird wahrscheinlich nicht überleben.

 
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Der Vorfall ereignete sich am frühen Samstagmorgen auf einer privaten Feier in der Wohnung eines Mehrfamilienhauses in der Straße "Bleichanger", erklärt Polizeisprecher Harald Stadter. Etwa 15 bis 20 Menschen befanden sich in der Wohnung, als die beiden 24 und 27 Jahre alten Männer gegen 7 Uhr das Betäubungsmittel direkt aus der Flasche tranken.

"Es spricht einiges dafür, dass die beiden nicht wussten, was sie da schluckten", sagt der Polizeisprecher. Beide Männer brachen sofort zusammen und waren nicht mehr ansprechbar. Der hinzugerufene Notarzt stellte akute Lebensgefahr fest. Mit schweren Vergiftungen wurden die  Verletzten ins Krankenhaus gebracht. Der 24-Jährige hat sich in den vergangenen Tagen erholt und wurde inzwischen wieder entlassen. Die Überlebenschancen des 27-Jährigen sind nach Einschätzung der Ärzte sehr gering. Er habe offenbar deutlich mehr von dem Betäubungsmittel heruntergeschluckt, sagt Polizeisprecher Harald Stadter.

Beide Männer tranken direkt aus der Flasche

Ersten Erkenntnissen zufolge konsumierten die Feiernden auf der Party neben Alkohol auch verschiedene Drogen. Ein 23-Jähriger hatte die Flasche mit dem flüssigen Betäubungsmittel dabei. Die Flüssigkeit ist noch nicht eindeutig identifiziert, es sei aber nicht unwahrscheinlich, dass es sich um eine Substanz handelt, die in ihrer chemischen Zusammensetzung den berüchtigten "K.O.-Tropfen" ähnele, vor denen immer wieder gewarnt werde, sagt der Polizeisprecher. Offenbar haben beide Männer große Schlucke davon genommen. "Wie gefährlich das ist, können Sie sich vorstellen, wenn Sie sich klarmachen, dass schon eine geringe Menge - ein paar Tropfen - genügt, damit jemand das Bewusstsein verliert", sagt Stadter. Andere Gäste haben offenbar nichts von der Flüssigkeit getrunken.

Die Polizei ermittelt zum Verlauf der Ereignisse; im Zentrum der Ermittlungen steht der 23-Jährige, der schon durch den Besitz des Betäubungsmittel einen Gesetzesverstoß begangen hat. Möglicherweise wird er sich außerdem wegen Körperverletzung verantworten müssen. Die Polizei bittet Gäste, die nach dem Vorfall die Wohnung verlassen haben, sich unter Telefon 0951/9129-491 zu melden.

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