Zum Auftakt ein Tag, an dem alles passt Pünktlich zum Jubiläum: Neues Fahrzeug für Malteser in Waischenfeld

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Es gibt sie. Diese Tage, an denen einfach alles passt. So wie an Christi Himmelfahrt zum Auftakt der 50-Jahr-Feier des Malteser Hilfsdienstes in Waischenfeld. Ideales Wetter, viele Menschen - und das neue Fahrzeug ist auch schon da.

 
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"Das haben wir letzte Woche abgeholt", sagt Erhard Klaus, Stadtbeauftragter der Malteser. Eine Aufgabe von vielen Dutzend, die es in den vergangenen Monaten zu bewältigen gab. Der Gerätewagen stammt vom Bund und verfügt über eine Ausstattung, mit der 25 Verletzte gleichzeitig versorgt werden können. Er ist eine Leihgabe, zugelassen ist er auf das Landratsamt. So um die 150.000 Euro ist er schon wert, schätzt Klaus. Und fügt hinzu: "Das ist ein Riesenschritt für uns, wenn ich da an unseren alten Mercedes denke, in den wir alles hineinstopfen mussten."

Erst noch "zuschneiden"

So sieht das auch Matthias Landmann, stellvertretender Zugführer der Waischenfelder Malteser. Weil alle Fahrzeuge des Bundes nach einem höchst übersichtlichen, nach einem nachvollziehbaren System eingerichtet sind. Auf Landesebene wird das oft sehr unterschiedlich gehandhabt, „wobei natürlich auch diese Gerätewagen ihren Zweck erfüllen“. Noch sind alle Metallkisten verplombt. So in zwei Monaten, mutmaßt Landmann, werde man den Neuling in nun acht Fahrzeuge umfassenden Fuhrpark in vollem Umfang einsetzen können. Landmann fügt hinzu: „Klar, das sind jetzt auch schon. Aber dann ist der Neue komplett auf unsere Zwecke zugeschnitten.“

Einzug vor dem Umzug

Erhard Klaus, sein „Chef“, atmet zwischendurch immer mal wieder tief durch. Der Stress der jüngsten Zeit ist ihm anzusehen. Aber auch die Zufriedenheit, das große Ziel erreicht zu haben. Das für rund 280.000 Euro erworbene ehemalige Feuerwehrhaus am Bischof-Nausea-Platz ist bezogen. Mit Verzögerung. Weil das neue Gebäude der Wehr mit dezenter Verzögerung fertig wurde. Klaus lobt die Feuerwehr ausdrücklich: „Die haben uns wirklich toll unterstützt, so konnten wir Teile des alten Hauses bereits vor dem eigentlich Umzug bestücken.“

Ein Kraftakt

Dennoch war alles am Ende ein Kraftakt, der vielen der knapp 130 Mitglieder der Malteser – darunter 40 Aktive – an die Substanz gegangen ist. Nach der dreitägigen Jubiläumsfeier wird man daher erst einmal die Beine hochlegen, sagt Klaus. Weil: „Was noch zu tun ist, kann man Schritt für Schritt anpacken.“ Da noch ein paar Wände verputzen, da ein Geländer installieren, dort Büroräume fertigstellen – „das ist Kosmetik“.

Noch klafft eine 30.000-Euro-Lücke

Weniger einfach wird das Schließen der nach wie vor vorhandenen Finanzierungslücke. Im Februar 2012 starteten die Malteser einen Spendenaufruf für ihr Mammutvorhaben. Dieser brachte bisher stattliche 90.000 Euro ein. Zählt man alle Zuschüsse hinzu, fehlen im Moment noch etwa 30000 Euro, so Klaus. Auch zum Auftakt der Jubelfeier kamen Spenden, außerdem sind noch nicht alle Förderanträge abgearbeitet. Klaus ist sich ziemlich sicher: „Das klappt schon, wobei man all denen, die uns bereits geholfen haben, gar nicht genug danken kann.“ Egal, ob einer 20 oder 5000 Euro gespendet hat, „jeder Euro war und ist wichtig“.

3200 Stunden im Ehrenamt

Nicht unterschätzen dürfe man aber auch die Eigenleistung der Malteser. 3200 Stunden haben sie bis jetzt in das Projekt ehrenamtlich investiert. Klaus: „Wenn ich da bloß zehn Euro pro Stunde rechne, dann kommt da schon ein erheblicher Betrag zusammen.“ Dass man in den eigenen Reihen zahlreiche Handwerke vom Maler über den Heizungsbauer bis zum Sanitärfachmann findet, sei da logischerweise „ein Riesenvorteil“.

Überwältigend

Die Resonanz auf den Tag der offenen Tür an Christi Himmelfahrt war aus Sicht von Erhard Klaus überwältigend, „damit hätte ich nun wirklich nicht gerechnet“. Das lag wohl nicht nur am Traumwetter, sondern auch an der breiten Angebotspalette. Da präsentierten sich die Feuerwehr, das THW, die Bergwacht Pottenstein, die Polizei, die Verkehrswacht, die Polizei, da gab es eine Fotoausstellung zur 50-jährigen Historie der Malteser, da gewann man Eindrücke zur Aktion „Let’s go Mehrweg“, konnte sich als Bierfassroller in einem Slalomparcours beweisen. Und nicht zuletzt auch den Nachwuchs der Malteser bei seinen Schauübungen zum richtigen Verhalten im Ernstfall begutachten.

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