Zukunftswerkstatt Die Kulmbacher Jugend bekommt das Wort

Bei der Zukunftswerkstatt des Kreisjugendrings können junge Menschen ihre Vorstellungen zur Gestaltung ihrer Heimat einbringen. Bald soll die Veranstaltung auch in der Stadt Kulmbach stattfinden. Foto: Archiv

Acht Jahre nach ihrer Premiere soll die Zukunftswerkstatt des KJR auch in die Große Kreisstadt kommen. Noch steht aber kein Termin dafür fest.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Kulmbach - Eigentlich hätte es die mehrfach preisgekrönte Zukunftswerkstatt des Kulmbacher Kreisjugendrings schon längst auch in der Stadt Kulmbach gegeben haben sollen. Doch dann kam Corona, und die bereits 2019 beschlossene Veranstaltung musste warten. Jetzt soll ein neuer Anlauf genommen werden, um der Kulmbacher Jugend das Wort zu geben und ihre Meinung zu hören, was sie sich für ihre Stadt wünschen und was ihnen nicht gefällt. Der Kulmbacher Stadtrat ließ sich am Donnerstag von Kreisjugendpfleger Jürgen Ziegler über den Stand der Planung informieren.

Die ist auch für den Kreisjugendring, der seit 2013 schon 15 solcher Jugendwerkstätten im Landkreis Kulmbach organisiert hatte, in gewisser Weise eine Premiere. Denn anders als in den kleineren Gemeinden gibt es in der Stadt Kulmbach Hunderte möglicher Mitstreiter im Alter zwischen zwölf und etwa 18 Jahren. Wenn die Beteiligung entsprechend groß ausfallen sollte, müsste sich der Kreisjugendring eine spezielle Planung ausdenken. Aber das habe man im Griff, versicherte Jürgen Ziegler dem Stadtrat. Zunächst müsse ein Termin gefunden werden. Wann, das kann Ziegler noch nicht sagen. Es hänge von der Corona-Lage ab, man hoffe auf das kommende Frühjahr.

Vor acht Jahren hatte die Zukunftswerkstatt in Stadtteinach und Rugendorf einen furiosen Start, informierte Ziegler. Es sei dort nicht gelungen, die Vorstellungen der Jugend klar zusammenzutragen. Aus der Veranstaltung heraus habe sich auch eine sehr engagierte Gruppe zusammengefunden, die bis heute aktiv ist.

Das Kulmbacher Modell hat Schule gemacht. Rund 120 Jugendwerkstätten sind inzwischen auch in anderen Landkreisen über die Bühne gegangen. Nun steigt auch der Lehrstuhl für Sozial- und Bevölkerungsgeografie der Uni Bayreuth begleitend mit ein, um die Veranstaltungen wissenschaftlich zu begleite, zu unterstützen und auszuwerten, informierte der Kreisjugendpfleger den Kulmbacher Stadtrat.

Aufmerksamkeit und Anerkennung hat diese Reihe schon längst weit über die Landkreisgrenzen hinaus gewonnen. Die Zukunftswerkstatt ist Preisträger im Wettbewerb „Familienfreundliches Oberfranken 2015“. ein Jahr später hat das Projekt den bayerischen Innovationspreis im Ehrenamt gewonnen, 2017 den Bayerischen Sozialpreis und schließlich auch den Sozialpreis der Oberfrankenstiftung. Sogar deutschlandweit fand die Zukunftswerkstatt Beachtung: 2016 war sie auf dem achten Platz des Deutschen Engagementpreises gelandet.

Nun kommt die Reihe auch in die Stadt Kulmbach. Sobald der Termin feststeht, wird es eine persönliche Einladung an alle Kinder und jugendlichen aus der Stadt geben. Bei einer Präsenzveranstaltung geht es dann in verschiedenen Gruppen an die Arbeit. „Reiß ab, bau auf“ heißt ein Themenblock. Dabei geht es darum, die Heimat aus Sicht junger Leute neu zu planen. Was soll an Freizeitgestaltungsmöglichkeiten geschaffen werden ist eines der weiteren Themen. am Ende der Runden wird alles zusammengetragen, gewertet und dann aufbereitet. So soll es ein rundes Bild davon geben, was der Jugend gefällt und was nicht.

Die Anwesenheit der Stadtpolitiker ist übrigens explizit gewünscht, aber nicht als Diskussionsteilnehmer oder gar –führer. Die Politiker werden kellern für die jungen Leute. Das lockere die Stimmung, sagt Ziegler.

Autor

Bilder