Zu wenig Spenden: Es fehlt an Geld "Pegnitz für Kinder" kündigt Erzieherinnen

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Melanie Zenger und Michaela Bernt haben die Kündigung vom Verein Pegnitz für Kinder erhalten. Foto: Archiv/red Foto: red

Es fehlt an Geld. Und daher steht das vor neun Jahren von Altbürgermeister Manfred Thümmler ins Leben gerufene Projekt „Pegnitz für Kinder“ auf der Kippe. Zumindest in der bisherigen Form. Der Verein, der hinter dem Vorhaben steht, hat daher den beiden Erzieherinnen Melanie Zenger und Michaela Bernt gekündigt. Mit Wirkung zum 31. August.

 
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„Bildungschancen nutzen – Zusammenarbeit stärken“, so lautet das Motto von Pegnitz für Kinder. Es geht darum, Vorschulkinder auf ihrem Weg vom Kindergarten in die Grundschule zu begleiten. Sie dabei zu fördern, ihnen diesen Schritt leichter zu machen. „Das hat ausgezeichnet funktioniert“, sagt Thümmler. Was vor allem an der „hervorragenden Arbeit der beiden Fachkräfte lag“. Auch in den Kindergärten sei die anfängliche Skepsis Vergangenheit, „dort steht man da längst voll dahinter“.

Auch Geld von der Stadt

Doch dieses Förderprogramm will auch bezahlt sein. Und da ist der Verein laut Thümmler in erheblichem Umfang auf Spenden angewiesen. Klar, die Stadt unterstützt das Projekt finanziell – mit 25 000 Euro pro Jahr. Klar, da sind die Beiträge der Vereinsmitglieder – rund 4300 Euro pro Jahr. Aber das genügt nicht: „Rechnet man Personal- und Sachkosten zusammen, so brauchen wir etwa 50 000 Euro im Jahr“, sagt Thümmler.

Zeit gewinnen

Diese Summe wurde schon im Vorfeld des laufenden Kindergartenjahres nicht erreicht. Und daher erhielten Zenger und Bernt bereits vor einem Jahr die Kündigung. Vorsichtshalber. Um Zeit zu gewinnen für das Auftreiben weiterer Spenden. Mit Erfolg. Wenn auch in eingeschränkter Form. Denn die beiden Erzieherinnen waren nur noch 14 statt wie in den Jahren zuvor 20 Stunden pro Woche im Einsatz. Mehr gab das Budget nicht her.

Zehn Stunden zu wenig

Aktuell ist auch die Finanzierung dieser abgespeckten Förderung nicht sichergestellt. „Und mit nur noch zehn Wochenstunden macht das keinen Sinn, da sind sich alle Experten einig“, sagt Thümmler, Vorsitzender des Vereins. Mit Blick auf zu erwartende Lohnsteigerungen schätzt er die Finanzierungslücke für das Kindergartenjahr 2016/17 auf knapp 22 000 Euro – „das ist schon ein Brocken“.

Dank an viele

Ein Brocken, der nicht so ohne weiteres zu schultern ist. Manfred Thümmler gibt nicht auf. Glaubt daran, wieder Geldgeber animieren zu können. Jedoch: „Du kannst nicht immer dieselben ansprechen, viele haben ja schon viel geleistet in den letzten Jahren.“ Und da ist Thümmler beim Danke sagen: der Stadt, den Trägern der Kindergärten und ihrem Personal.

Neue Modelle denkbar

Und wie geht es jetzt weiter? Nun, so Thümmler, Michaela Bernt und Melanie Zenger haben jetzt Zeit, sich einen neuen Job zu suchen. „Für sie kam das ja alles nicht überraschend, wir waren da ständig im Gespräch.“ Eine Option sei natürlich, trotzdem weiterzumachen, auch im neuen Kindergartenjahr. Wenn genügend Geld zusammenkommt. Wenn nicht, „dann kann ich mir mehrere Modelle vorstellen“. Keine Details im Moment. Darüber entscheide die Mitgliederversammlung von Unser Pegnitz. Die tagt im Juli. „Sie hat das letzte Wort“, sagt Thümmler.

Irgendwie geht es weiter

Auch eine ehrenamtliche Weiterarbeit sei denkbar. Oder eine finanzielle Unterstützung ganz gezielt für einzelne Projekte. Schließlich werde der Verein ja künftig nicht völlig mittellos dastehen. Seine Arbeit als solche werde er auf jeden Fall weiterführen. In welcher Weise auch immer ...

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