Zehn Tafeln rund um die Gemeinde zeigen die wichtigsten lokalen Mythen – Naturpark übernimmt die Hälfte der Kosten Neuer Wanderweg zeigt Gößweinsteiner Sagen

Von Sarah Bernhard

Es geht um Feuersbrünste, wundersame Rettungen und heldenhafte Ritter: Auf dem neuen Gößweinsteiner Sagenweg können Interessierte künftig zehn lokale Sagen kennenlernen. Der Rundweg ist 2,5 Kilometer lang und soll vor allem Familien ansprechen.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Eine Feuerwand schiebt sich durch Gößweinstein, Flammen schlagen aus den Häusern. Im Vordergrund lodert lichterloh ein Fass vor sich hin. „Das ist ein Schmalzkübel“, sagt Laura. Als sie das Bild gemalt hat, war sie zehn Jahre alt, jetzt ist sie zwölf. Und sie ist schon ein bisschen stolz darauf, dass ihr Bild vom brennenden Schmalzkübel Teil des gestern eingeweihten Sagenwegs ist.

Auf 2,5 Kilometern rund um den Ortskern können Familien zehn Gößweinsteiner Sagen entdecken: Die von Thomas, der mit Gottes Hilfe den Sprung vom Kreuzberg überlebt. Die vom Elisabethenwasser, das sich auf wundersame Weise immer wieder selbst auffüllt und gegen Augenkrankheiten helfen soll. Oder eben die vom brennenden Schmalzkübel, der die gesamte Gemeinde in Schutt und Asche legt. Die Tafeln, die die Sage kurz nacherzählen und auf denen jeweils das Bild eines Viertklässlers zu sehen ist, stehen dort, wo die Sage spielt.

Die passenden Bilder zu den Sagen haben Viertklässler gemalt

Die Idee für den Weg stammt noch von Matthias Helldörfer, der vor Christin Kellner die Tourist-Info geleitet hat. „2009 stellte er fest, dass die Rundwanderwege super ankommen, aber noch was für Familien fehlt“, sagt sie. Kellner übernahm das Projekt 2012 und hatte zwei Jahre später die Idee für einen Malwettbewerb unter den Viertklässlern der Gößweinsteiner Grundschule. Den Laura in der Gruppe „Schmalzkübel-Sage“ gewann.

„Es hat Spaß gemacht damals“, sagt sie. „Und es ist gut, dass wir was über unsere Heimat gemacht haben.“ Denn die Sagen mussten sich die Kinder erst erarbeiten. Daniela Drummer, die das Projekt als Kunstlehrerin leitete, sieht das ähnlich: „Vielleicht konnten wir die Kinder so ein bisschen an die Heimat binden.“

Gekostet hat der Wanderweg 8860 Euro, die Hälfte übernahm der Naturpark Fränkische Schweiz-Veldensteiner Forst.

Der Wanderweg

Der Rundwanderweg ist 2,5 Kilometer lang und nicht für Kinderwägen geeignet. Er führt von der Tourist-Info an der Basilika, dem Kreuzberg und der Elisabethen-Grotte vorbei und dann über die Burg Gößweinstein wieder zurück zur Tourist-Info. Er ist von allen Gößweinsteiner Innenstadt-Parkplätzen gut zu erreichen.