Wohnmobilstellplatz, Campingplatz und Parkplatz: Was ist der Unterschied? Nicht zu lange auf dem Parkplatz campen

Von Sarah Bernhard und Andrea Pauly
Campingplätze bieten deutlich mehr Komfort als reine Wohnmobil-Stellplätze. Foto: Andrea Pauly Foto: red

Campingplatz, Stellplatz, Parkplatz: Wir erklären, wie sich die Übernachtungsmöglichkeiten für Camper unterscheiden, was man darf - und, was unter allen Umständen verboten ist.

 
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Den Unterschied zwischen Stellplatz für Wohnmobile und Campingplatz erklärt Viktoria Groß vom Deutschen Camping Club in München: „Ein Campingplatz hat Sanitärhäuser, Lokale, möglicherweise sogar ein eigenes Schwimmbad und ein Programm für die Gäste. Auf einem Wohnmobilstellplatz gibt das alles nicht.“ Einen „besseren Parkplatz“, nennt sie deshalb Georg Späthling, Vorsitzender des Bayerischen Campingverbands und Chef des Campingplatzes Fränkische Schweiz in Tüchersfeld.

Stellplätze sind nur für Wohnmobile gedacht, auf Campingplätzen sind auch Caravans – also Autos mit Wohnanhänger – und Zelte zu finden. Die Flächen sind begrünt, es ist immer ein Ansprechpartner vor Ort. „Das ist auf dem Stellplatz nicht so“, sagt Groß. Zudem seien Campingplätze landschaftlich schön gelegen, Wohnmobilstellplätze dagegen eher stadtnah.

Stellplätze sind eher für den Kurztrip geeignet

Wer einen Stellplatz wählt, bleibe in der Regel nicht lange. Während sie eher für eine Übernachtung oder einen kurzen Städtetrip beliebt seien, verbringen Gäste auf den Campingplätzen längere Urlaube.

Die Preise für eine Nacht auf dem Campingplatz liegen auch deshalb deutlich über dem für die Stellplätze. Die Kosten pro Nacht setzen sich nach Angaben von Viktoria Groß aus verschiedenen Faktoren zusammen, darunter die Anzahl der Personen, die Art des Fahrzeugs, Müll, Wasser und Strom. Je nach Platz beginnt die Preisskala etwa bei zehn Euro pro Nacht - wobei auf besonders gut ausgestatteten Campingplätzen auch bis zu 60 Euro anfallen können, sagt Groß. „Auf solchen Plätzen hat man ein sehr gutes Lokal, ein Schwimmbad und weitere Einrichtungen von W-Lan über PCs bis hin zu Spiel- und Bolzplätzen.“

25 Standorte für Wohnmobile allein im Fichtelgebirge

Allein im Fichtelgebirge gibt es etwa 25 Standorte mit Wohnmobil-Stellplätzen, sagt Ferdinand Reb, Geschäftsführer der Tourismuszentrale Fichtelgebirge. Einige davon seien besser ausgestattet – etwa mit Toilette und Entsorgungsstation. Diese Plätze seien besonders gefragt. Die Kosten liegen bei bis zu acht Euro pro Nacht. „Und manche Plätze kosten gar nichts und haben nur einen Geldeinwurf an der Toilette.“

Besonders beliebt seien Wohnmobil-Parkplätze in der Nähe von Gastronomie. „Wenn ein Stellplatz ortsnah ist, ist das auch ein Wertschöpfungsvorteil für die Gaststätten.“ Rund um Bischofsgrün seien die Stellflächen das ganze Jahr gut ausgelastet. Viele Gäste kämen für Kurzurlaube aus einem Umkreis von 150 Kilometern: „Ich sehe viele Autokennzeichen aus Nürnberg, Bamberg, Dresden oder Leipzig.“

"In Bayreuth gibt es keine klassischen Campingplätze"

In Bayreuth gibt es keine klassischen Campingplätze, aber auch keinen Bedarf, sagt Manuel Becher von der Tourismus- und Marketing GmbH (BMTG). Gäste würden im Durchschnitt zwei Nächte in Bayreuth bleiben. Dafür seien auch dort Stellplätze an der Lohengrin-Therme gut ausgelastet, sagt Becher.

Auf normalen Parkplätzen dürfen Wohnmobile nur parken, „um die Fahrtüchtigkeit“ wiederherzustellen“, sagt Georg Späthling, also in der Regel eine Nacht. Aber auch das nicht in jedem Fall: „Wenn Sie nach Italien fahren und müde werden, dürfen sie auf einem Parkplatz übernachten. Wenn sie aus Nürnberg kommen und vom Wandern in der Fränkischen Schweiz müde sind, nicht“, sagt Späthling.

Zwischen 25 und 2500 Euro Bußgeld für Wildcamper

Das fällt dann unter Wildzelten, eine Ordnungswidrigkeit, und kostet je nachdem wo man parkt, zwischen 25 und 2500 Euro Bußgeld. Auch wer seinen Toiletteninhalt einfach am Weg entsorgt und erwischt wird, muss mit einem Bußgeld rechnen, in diesem Fall für Umweltverschmutzung.

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