Werbung bei der Suche nach einem Verein, mit dem er weiter auf höchstem Niveau in der Champions League spielen kann, dürfte Ronaldo mit seinen Leistungen in Katar jedenfalls nicht gemacht habe. Zwar ist der Superstar nun der einzige Spieler, der bei fünf verschiedenen Weltmeisterschaften getroffen hat. Und mit seinem 196. Länderspiel stellte er auch noch den Weltrekord von Badr al-Mutawa aus Kuwait ein. Doch viel mehr als diese eindrucksvollen Zahlen und die Bilder des weinenden Ronaldo bleiben nicht.
Junge Generation im Anmarsch
Das ganze Team hatte nach dem 0:1 gegen Marokko, das mit seiner Defensivtaktik als erstes afrikanisches Team in ein WM-Halbfinale einzog, das Gefühl, eine große Chance vergeben zu haben. „Trauriges Ende. Vom Tiefschlaf zur endgültigen Verzweiflung“, titelte „Record“. Der enttäuschte Pepe, der auch den Schiedsrichter kritisierte, sagte: „Wir haben versucht, so gut wie möglich zu spielen. Wir haben nicht erwartet, dass es so ausgeht. Was soll man machen? Es hat überhaupt nichts funktioniert, ich bin wirklich wütend, aber wir haben alles gegeben.“
Immerhin hat Portugals junge Generation um João Félix (23), Gonçalo Ramos (21) und Rafael Leão (23) zumindest in einigen Partien wie beim 6:1 im Achtelfinale gegen die Schweiz bewiesen, welches Talent sie hat. Der 28 Jahre alte Bruno Fernandes spielte ebenfalls ein starkes Turnier. Und auch wenn Cristiano Ronaldos Freundin Georgina Rodriguez Trainer Santos vorwarf, die „stärkste Waffe“ auf die Bank gesetzt zu haben, war offensichtlich, dass das portugiesische Team Ronaldo nicht mehr braucht - und ohne ihn sogar besser ist. Die Zeitung „Público“ traute sich bereits zu fragen: „Ist das das Ende einer Ära in der Seleção?“