Die Quittung
In der Nachspielzeit erhielt die Elftal doch noch die Quittung für ihre immer passiver werdende Verteidigung - dachten zumindest die 44 833 Fans im Chalifa International Stadion. Zwar beförderte Pervis Estupiñán (45.+3) den Ball ins Tor, doch der im Abseits stehende Jackson Porozo versperrte Noppert die Sicht. Schiedsrichter Mustapha Ghorbal aus Algerien gab den Treffer zurecht nicht.
Van Gaal reagierte trotzdem, brachte Depay für den wirkungslosen Steven Bergwijn. Doch das Tor schoss Ecuador - und diesmal zählte es. Ein Schuss von Estupiñán wehrte Noppert direkt vor die Füße von Valencia ab, der bereits sein drittes Tor des Turniers erzielte. Für den 33-Jährigen war es sein sechstes WM-Tor nacheinander ohne, dass ein anderer für Ecuador getroffen hatte. Sechs WM-Tore am Stück für ein Land waren laut Datendienstleister Opta zuvor nur Portugals Eusebio 1966, Italiens Paolo Rossi 1982 und dem Russen Oleg Salenko 1994 gelungen. In der 90. Minute musste Valencia allerdings verletzt mit einer Trage vom Platz gebracht werden.
In der Heimat dürfte Valencia damit eine massive Party ausgelöst haben. Das Bildungsministerium des Landes hatte eigens für das Spiel alle Schulen und Universitäten geschlossen, um das Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken. Die Partie war um 11.00 Uhr ecuadorianischer Zeit angepfiffen worden. Und pünktlich zur Mittagszeit wurde es noch besser. Gonzalo Plata (59.) traf mit seinem herrlichen Schlenzer die Latte, zur Führung fehlten nur Zentimeter.