Wirklich Fahrt nahm das Spiel aber nicht auf. Die Brasilianer mussten nicht, Kamerun konnte nicht. Wie schon in den bisherigen Vorrundenspielen ließ auch die Ersatzabwehr der Seleção kaum etwas zu. Was auch daran lag, dass die Kameruner, obwohl sie noch die theoretische Chance auf die K.o.-Runde hatten, nach vorne äußerst ideenlos agierten. Auch Bayern-Stürmer Eric Maxim Choupo-Moting blieb weitgehend unauffällig. Wenn sich jemand dem gegnerischen Tor annäherte, dann vor allem der Rekord-Weltmeister. Zumindest bis kurz vor der Pause. Da stand nach einer Flanke plötzlich Bryan Mbeumo (45.+3) frei vor Ederson, scheiterte aber ebenfalls per Kopfball am Torwart.
Mangelhafte Chancenverwertung der Seleção
Das war die erste Großchance, die Brasilien bei diesem Turnier zuließ. Ansonsten agierte die neu zusammengestellte Innenverteidigung um Éder Militão und Bremer souverän. Und in der Offensive näherten sich die Brasilianer dem Führungstreffer an. Zunächst scheiterte der starke Martinelli (56.) wieder im Privatduell mit Epassy. Dann konnte auch Éder Militão (57.) den Schlussmann per Flachschuss nicht überwinden.
Das Ersatzteam der Seleção musste sich nur eines vorwerfen: ihre mangelhafte Chancenverwertung. Ohne den am Fuß verletzten Neymar oder die geschonten Angreifer Richarlison und Vinicius Júnior fehlte es beim Torabschluss an der Effizienz. Auch der eingewechselte Everton Ribeiro (84.) traf das Tor nicht, sondern schoss nach schöner Vorarbeit von Raphinha knapp vorbei. Dann traf Aboubakar in der Nachspielzeit doch noch zum Sieg - und musste direkt danach für seinen Jubel runter. Für das Weiterkommen reichte es nicht mehr.