Auch hier überwiegen laut ZDH in allen Gewerbegruppen die Pessimisten. Das betreffe auch die Beschäftigungserwartungen: 22 Prozent der Betriebe gingen von einer rückläufigen Beschäftigtenzahl bis zum Ende des 2. Quartals aus, nur 6 Prozent von einer Zunahme.
Vor allem kleine Firmen ziehen Schließungen in Betracht
Die schwache wirtschaftliche Entwicklung bremst nach Darstellung des Handwerksverbandes die Transformation. Denn 42 Prozent der Betriebe berichteten davon, Investitionsvorhaben verschieben zu wollen. Neben der Schließung von Betriebsstätten oder der Aufgabe von Geschäftsfeldern werden geringere Öffnungszeiten von 18 Prozent in Betracht gezogen oder bereits vollzogen.
"Wenn die wirtschaftlichen Schwierigkeiten anhalten, können sich 13 Prozent als Ultima Ratio sogar die Schließung oder Übergabe des eigenen Betriebs vorstellen", schreibt der ZDH. Vor allem die kleinen Handwerksbetriebe zögen Betriebsschließungen oder Übergaben in Betracht.
Zusätzlich zu den aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen wird den Angaben zufolge auch die Altersstruktur an den Betriebsspitzen zu zahlreichen Betriebsübergaben oder -schließungen führen. Ein Drittel der Handwerksbetriebe berichte von solchen Planungen innerhalb der kommenden fünf Jahre. 53 Prozent dieser Betriebe strebten eine Nachfolgeregelung an, 46 Prozent planten eine Schließung.
"Ergebnisse sind klare Handlungsaufforderung"
Befragt nach Hemmnissen wurden laut der Umfrage die hohe Steuer- und Abgabenlast (68 Prozent) sowie die zu erfüllenden Dokumentations- und Nachweispflichten (52 Prozent) als besonders belastend genannt. Der Fachkräftemangel werde von 44 Prozent der Betriebe als Problem angegeben.
Als großer Belastungsfaktor würden zudem die hohen Energiekosten angesehen (43 Prozent), die auch ein Grund für den Auftragsrückgang seien, den 41 Prozent der Betriebe als großen Belastungsfaktor ausmachten. Für den ZDH ist klar: "Die Ergebnisse sind eine klare Handlungsaufforderung an die Bundesregierung und im Grunde ein Hilferuf der Betriebe, endlich die Standortbremsen zu lösen."