Selb - "Ich freue mich sehr, dass es uns gelungen ist, die Traditionsmarke Arzberg in Bayern zu erhalten. Der Erwerb wird mit Sicherheit viele Vorteile für die gesamte Rosenthal Sambonet Gruppe und deren Mitarbeiter bringen", sagte Rosenthal-Geschäftsführer Pierluigi Coppo laut Mitteilung vom Donnerstagabend. Die Produkte von Arzberg sollen demnach auch in Zukunft unter ihrem bisherigen Markennamen vertrieben werden.

Das Paket umfasst den Markennamen und alle damit verbundenen Rechte sowie die Warenbestände. Die Übernahme der Produktionsstätten in Schirnding ist davon ausgeschlossen. Wie Insolvenzverwalter Volker Böhm mitteilte, ist auch noch unklar, ob bisherigen Arzberg-Mitarbeitern ein Job bei Rosenthal angeboten werden kann. Böhm hatte den 120 verbliebenen Mitarbeitern Anfang August kündigen müssen.

Im Januar war Arzberg in die Insolvenz gegangen. Als Grund nannte das Unternehmen Umsatzeinbußen von rund 25 Prozent. Man habe einen Großkunden verloren und leide unter der starken Billigkonkurrenz aus Asien, hatte eine Sprecherin damals erklärt.

Die Porzellanindustrie im Nordosten Bayerns wurde in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder gebeutelt - zahlreiche Jobs brachen weg, viele Unternehmen fusionierten oder verschwanden komplett vom Markt. Auch Rosenthal hat eine Insolvenz hinter sich. Inzwischen gehört das Unternehmen zur italienischen Sambonet Paderno Gruppe.