Wirt hat große Pläne - Stillschweigen über Eigentumsverhältnisse am Schlossberg Feier zum 700. Geburtstag von Karl IV.

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Frank Ambrasat wird auch 2016 den Biergarten am Schlossberg betreiben. Wem denn nun die die Ausschankhütte (im Hintergrund) gehört, darüber haben die Stadt und die beiden Pegnitzer Brauereien Stillschweigen vereinbart. Ohne Wenn und Aber. Foto: Archiv/Ralf Münch Foto: red

Schweigen ruht über dem Schlossberg. Die im vergangenen Jahr aufkeimende Diskussion zwischen den beiden Pegnitzer Brauereien und der Stadt, wer denn nun Eigentümer der Bewirtungshütte im Biergarten ist und wer dort das Sagen hat, ist abgeschlossen. Über den Inhalt der Einigung hält man sich bedeckt. Ohne Wenn und Aber. Was feststeht: Frank Ambrasat bleibt Pächter und will zum 1. Mai die Biergartensaison eröffnen.

 
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Ja, es gebe eine einvernehmliche Lösung, sagt Prof. Julia Knopf, Tochter von Jurabräu-Inhaber Wilhelm Knopf, auf Kurier-Anfrage. Doch habe man sich darauf verständigt, nur Bürgermeister Uwe Raab solle dazu etwas sagen. Was Raab wiederum so nicht stehen lassen will: Wir haben uns geeinigt, dass niemand etwas sagt, wir haben ein Stillschweigen zu diesem Thema vereinbart.“ Und daran halte er sich auch.

Ein kreativer Typ

Was Knopf wie Raab bestätigen: Frank Ambrasat, der im Vorjahr den Biergarten übernommen, einiges renoviert und eine ganze Reihe von kreativen Ideen für den Betrieb der Anlage eingebracht hat, wird auch 2016 der Macher am Schlossberg sein. Und er hat da freie Hand, was sein Konzept angeht, sagt Raab. Und lobt: „Er ist da sehr rege und denkt sich immer wieder etwas Neues aus.“

Erst der zweite Schritt

Doch da ist noch das große Ganze: „Wie geht die Stadt insgesamt mit dem Schlossberg um?“ Auch da geht es um ein Konzept. Ein Konzept, das noch in diesem Jahr angepackt werden soll. Ein Konzept, das am Bahnhof beginnt, das mit dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept (ISEK) zusammenhängt. In der ersten Phase müsse die Anbindung des Bahnhofareals an die Innenstadt attraktiver werden. Dazu soll demnächst ein Ideenwettbewerb starten. Und im Anschluss sei der nächste Schritt an der Reihe – von der Innenstadt zum Schlossberg. Stichwort touristisches Angebot.

Sehr bejahrt

Und, ja, da müsse dann auch am Schlossberg selbst gehandelt werden. Schließlich seien die Anlagen dort zum Teil 100 Jahre alt. Und in entsprechendem Zustand. Da gehe es um die Wege, um deren Gestaltung, um die bejahrten Sitzmöglichkeiten, um die Beleuchtung. Raab weiter: „Und es geht letztlich darum, welche Veranstaltungen wir da künftig auf die Beine stellen wollen und können.“

Der Kaiser war da

Eine Veranstaltung hat Frank Ambrasat, der den Biergartenam Sonntag, 1. Mai, wieder aufmachen wird, schon fest im Visier: Am Pfingstsonntag, 15. Mai, soll der 700. Geburtstag von Kaiser Karl IV. am Schlossberg gebührend gefeiert werden. Von jenem Mann, der Pegnitz im Jahr 1355 die Stadtrechte verlieh und auf dem Schlossberg eine Amtsburg errichten ließ, die ihrem Gründer, dem König von Böhmen, zu Ehren „Böheimstein“ genannt wurde. Und: Zu Ostern 1359 soll Karl IV. die Stadt besucht und Quartier auf „Böheimstein“ genommen haben.

Ideen wilkommen

Ambrasat organisiert die Feier zusammen mit dem Pegnitzer Stadtarchivar Andreas Bayerlein. Und hat schon jede Menge Partner ins Boot geholt. Für musikalische Darbietungen, für die Demonstration alter Handwerkskunst wie das Goldsieben, für historische Beiträge. „Wir planen noch viel mehr, jeder ist mit Ideen willkommen“, sagt Ambrasat.

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