Winzerfest Feiern ohne Zelte

Von Klaus Trenz

PEGNITZ. Endlich: Gerhard Wagner hat fünf Jahre lang gewartet. Auf dieses Sommerwetter für sein Winzerfest, das am Samstag mindestens 1000 Besucher in die Pegnitzer Innenstadt lockte. Zum ersten Mal seit fünf Jahren prägten Sonnenschirme das Bild und keine Zelte, die vor Wind und Wetter schützen sollten.

 
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Als Wagner gegen 19 Uhr die Gäste begrüßte, waren Sitzplätze Mangelware geworden und es herrschte Hochbetrieb an den Wein- und Essensständen. Die Band Los Borrachos versprühte gute Laune, der Wein floss und füllte die Glaskrügerl und bei der Holzofenbäckerei schmierte man Schmandbrote in Hochgeschwindigkeit, schmiss der Backofen Pizzazungen und Zwiebelkuchen aus. Die zwei Pizzerias da Nico und Venezia bereicherten das Essensangebot mit italienischen Spezialitäten und wer es deftig fränkisch wollte, ging zum Pegnitzer Wursthaus.

Weine und Sekt

Fünf Winzer aus Baden, der Pfalz, Franken und Württemberg boten persönlich boten fast drei Dutzend Weine an, dazu einige Sekte. Neu war in diesem Jahr ein Süßweinstand, für die, die einer Spätlese oder einem Trollinger mehr abgewinnen können, als einem trockenen Rot- oder Weißwein.

Fruchtig frisch

Wehe dem, der sich durch alle Weine durchprobieren wollte, immerhin fasste das Weinkrügerl 0,2 Liter. Eine Weinkarte half bei der Auswahl sowohl dem Weinkenner und dem, der es noch werden will, durch die reichhaltige Auswahl: So kamen alle Geschmäcker auf ihre Kosten. Die ausgesuchten Weine offenbarten ihre Charaktere, angefangen von fuchtig frisch über vollmundig und kräftig bis hin zu lieblich. So lernte man nicht nur Weinregionen kennen, sondern auch das Vokabular des eingeschworenen Weintrinkers.

Wetter passte

Wagner zu fragen, ob er mit der Resonanz zufrieden ist, erübrigte sich an diesem Abend. Und die Besucher wollte er auch nicht zählen. „Das ist nicht so wichtig“, sagte er. Hauptsache das Fest komme an, das Wetter passe und die Leute würdigten die Innenstadt. Die liegt ihm als Geschäftsmann eben am Herzen. Zu den Gästen des Winzerfests meinte er: „Wenn nur zehn Prozent die Innenstadt besuchen, dann würde sie schon belebt – nur eine lebendige Innenstadt ist attraktiv.“

Auch kritische Worte

Bei aller Zufriedenheit: Wagner hatte auch kritische Worte parat und die richteten sich gegen die Stadt Pegnitz und ihren Stadtrat: „Man kann auch so ein Fest unterstützen – für jede Kleinigkeit muss man bezahlen.“ Dabei habe das Winzerfest eine gute Außenwirkung und ihm und den Sponsoren ginge es nicht darum Geld zu verdienen, sondern um eine lebendige Innenstadt.

Etwas unternehmen

Gegenüber dem Kurier bedauerte es Wagner, dass die Stadt das Engagement von Privatleuten nicht unterstütze. „Es geht hier nicht ums Geld, sondern ums Prinzip.“ Das Winzerfest organisiere er, weil es ihm Spaß mache und: „Ich kann nicht nur darüber reden, dass es in Pegnitz nichts gibt, sondern man muss auch etwas unternehmen.“

Das Winzerfest wurde auch von Karl Lothes (Pegnitzer Brettl) unterstützt und vom Kurier präsentiert.

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