Winterdienst Salz und Manpower gegen den Frost

Der Winterdienst der Stadt Kulmbach sieht sich für die kommenden Wochen gut gerüstet. Bei einem Besuch des Bauhofs nutzte Oberbürgermeister Ingo Lehmann (vierter von rechts) die Gelegenheit, um an die Eigenverantwortung der Verkehrsteilnehmer zu appellieren. Foto: privat

Der Winterdienst der Stadt Kulmbach hat bereits alle Vorbereitungen für die kommende Wintersaison getroffen. Doch damit Autofahrer und Fußgänger gut durch die kalte Jahreszeit kommen, ist auch Eigenverantwortung gefragt.

 
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Die Winterdienst der Stadt Kulmbach fühlt sich gut vorbereitet für einen möglichen Wintereinbruch. „Mit Blick auf die vergangenen beiden Wochen können wir davon ausgehen, dass unser Winterdienst auch in diesem Jahr gut funktionieren wird“, erläutert Bauhofleiter Michael Barnickel. Insgesamt sind im Bauhof sowie bei der Firma Schott 1000 Tonnen Auftausalz zum Teil bereits eingelagert, zum Teil in einem Lagerservicevertrag geordert. In den vergangenen Jahren wurde die Einlagerungsmenge aufgrund der zurückliegenden milden Winter und der guten Marktlage stetig reduziert. „Im zurückliegenden Winter hatte die Stadt Kulmbach einen Verbrauch von 870 Tonnen Auftausalz, darum wurden über dem Sommer bereits 520 Tonnen beschafft, um die Lagerbestände entsprechend aufzufüllen“, erklärt Barnickel weiter. Weiter sind derzeit 21 000 Liter Calciumchlorid zum Streuen von Feuchtsalz im Bauhof eingelagert und bereits 17 000 Liter Calciumlauge vorgemischt. Daneben seien rund 380 Tonnen Streusplitt für das Streuen der Gehwege, Plätze und Treppenanlagen eingelagert.

Im Stadtgebiet stünden 200 befüllte Streukästen bereit und auch die Begrenzungspfähle an den Nebenstrecken sind bereits eingebracht. Die 14 Winterdienstfahrzeuge sind bereits größtenteils von der Bauhof-eigenen Werkstatt auf Winterdienst umgerüstet worden. Im Winterdienst der Stadt Kulmbach sind 11 Fahrzeuge zum Räumen und Streuen der Straßen, Wege und Plätze sowie drei Fahrzeuge für die Gehsteige eingesetzt, erläutert Barnickel weiter.

Insgesamt muss der Winterdienst 234 Kilometer Straße betreuen. Dazu sind 17 Fahrer eingeteilt. Im Handstreudienst sind in 27 Bezirken 40 Mitarbeiter eingesetzt, um städtische Gehsteige, Bushaltestellen, Treppenanlagen, Fußgängerübergänge und öffentliche Flächen zu räumen und zu streuen. Auch das Friedhofspersonal ist mit im Alarmierungsplan des Handstreudienstes eingebunden, somit werden die Winterdienstarbeiten in diesen Bereichen ab 5 Uhr morgens aufgenommen, heißt es vom Bauhof. Im Rahmen der Winterdienstbesprechung betonte Oberbürgermeister Ingo Lehmann, dass der Räum- und Streudienst der Stadt Kulmbach weit über die reinen Pflichten einer Kommune hinausgeht. „Ein Winterdienst in diesem Ausmaß ist rechtlich gesehen eine freiwillige Leistung einer Stadt, die wir aber gerne in Kauf nehmen, um für die Sicherheit der Menschen in Kulmbach zu sorgen“, betonte der Oberbürgermeister.

Der Winterdienst stellt für die beteiligten Mitarbeiter eine besondere, körperliche wie auch psychische Belastung dar. So muss im Handstreudienst oft über Stunden nasser Schnee geräumt und geschaufelt werden. Der Wechsel zwischen den einzelnen Einsatzorten wird meist mit einem Kleintransporter durchgeführt, auch diese starken und ständigen Temperaturschwankungen seien sehr anstrengend und führten schnell zu Müdigkeit. Hinzu kämen Einsätze in den frühen Morgenstunden oder spät in der Nacht. „Wir möchten aber natürlich auch an die Eigenverantwortung der Bürgerinnen und Bürger appellieren“, führte Oberbürgermeister Lehmann aus. „Jeder Bürger hat die ihm übertragenen Räum- und Streupflichten der anliegenden Gehwege zu erfüllen. Insbesondere möchten wir nochmals darauf hinweisen, dass die wechselseitige Winterdienstpflicht bei einem einseitigen Gehweg in der Winterdienstverordnung geändert wurde. Das heißt, derjenige Anwohner bei dem der Gehweg direkt anliegt, ist alleine für die Verkehrssicherungspflicht verantwortlich“. Alle Verkehrsteilnehmer müssten den Witterungsverhältnissen angemessen ausgerüstet sein, das heißt Fahrzeuge müssen entsprechende Winterreifen und Fußgänger geeignetes Schuhwerk tragen, wie Lehmann betont.

Für Fahrten im Winter sollte grundsätzlich mehr Zeit eingeplant werden und auch ausreichend Platz für die Räumfahrzeuge muss freigehalten werden. Die Winterdienstfahrzeuge würden besonders in Siedlungsstraßen beim Streu- und Räumdienst immer wieder durch parkende Fahrzeuge behindert, wodurch es zu teilweise erheblichen zeitlichen Verzögerungen und Gefahren im Winterdiensteinsatz komme. Aber auch andere größere Fahrzeuge (z.B. Müllabfuhr) werden immer wieder, vor allem in Wendehämmern, durch parkende Fahrzeuge blockiert. Der Bauhof bittet deshalb alle Fahrer, ihre Autos nicht auf Anliegerstraßen und insbesondere nicht in den Wendehämmern zu parken, sondern die Kraftfahrzeuge auf den Privatgrundstücken abzustellen.

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