Wieder Wasserschaden Kunstmuseum muss erneut schließen

Das Kunstmuseum muss wieder schließen, der Betrieb in den Räumen im ersten Stock allerdings geht weiter, mit allen Veranstaltungen. Foto: Eric Waha/Eric Waha

Dieser Sommer meint es nicht gut mit dem Kunstmuseum: Erneut muss die Institution im Alten Rathaus der Stadt schließen. Wieder ein Wasserschaden, diesmal aber nicht ganz so groß wie der vor acht Wochen, der gerade behoben war. Doch diesmal dauert die Schließung wohl nur wenige Tage – zum Trocknen.

 
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Bayreuth - Bittere Pille für die Kunstfreunde – und das Kunstmuseum selber: Gerade mal zwei tage, nachdem das Kunstmuseum nach dem jüngsten Wasserschaden wieder geöffnet hatte, musste es auch schon wieder schließen. Der nächste Wasserschaden. An der gleichen Stelle, aber nicht so groß wie der letzte. Am Sonntag hatten Museums-Mitarbeiter entdeckt, dass das Wasser von der Decke über die Wand tropfte. Wieder hatte die Kälteanlage im Dach Wasser austreten lassen. Allerdings: Diesmal dauert der Ausfall nicht so lang. Auch die Ursache war eher klein.

Wieder ein Neustart

Ironie des Schicksals: Es war wieder ein Neustart und der erneute Versuch, die bis 17. Oktober angesetzte Ausstellung „Neu und wild“ mit Werken von Gerg Baselitz, Jörg Immendorf, Markus Lüpertz, A.R. Penck und weiteren Künstlern zu zeigen. Am 4. Juli hatte die Ausstellung gerade eröffnet, am 7. Juli hatte der erste Wasserschaden Marina von Assel, die Leiterin des Kunstmuseums, dazu gezwungen, die Ausstellungsräume im zweiten Stock zu schließen. Ein Ausfall des Museums in der Festspielzeit, glücklicherweise ist der zweite Teil der Ausstellung in der Ausstellungshalle im Neuen Rathaus „gut angenommen“ worden.

Alle Bilder in betroffenen Räumen runter

Jetzt der zweite Anlauf: „Es war alles verputzt, nur oben an der Decke war noch nicht gestrichen, das sollte in Ruhe gar austrocknen können“, sagt Marina von Assel am Montagmorgen im Kurier-Gespräch. Deshalb konnte nach acht Wochen Zwangspause am Freitag wieder geöffnet werden. Am Montagmorgen seien Mitarbeiter des Hochbauamts sofort ins Kunstmuseum gekommen und hätten mit der Ursachenforschung begonnen. Wie Marina von Assel weiter sagt, sei sie am Sonntagmorgen informiert worden, dass Wasser aus der bemalten Holzdecke des barocken Rathauses tropfe. „Alle Bilder mussten wieder runter von den Wänden“, sagt sie. Rund 50 Kunstwerke, die in drei Räumen präsentiert wurden, mussten abgehängt werden.

Großer Schaden vor vier Jahren

Es erinnert ein bisschen an den Sommer 2017. Denn da hatte es „den großen Wasserschaden“ gegeben, wie von Assel sagt. An der selben Stelle wie jetzt. „Seitdem ist die Anlage aber ohne Probleme gelaufen.“ Die Technik ist komplex – und es sei ein Spagat, der gemacht werden müsse, sagt die Museums-Leiterin. „Die Technik ist ja das Neueste, was wir hier haben – nicht die Kunst. Und es ist ein großer Aufwand, das alles am Laufen zu halten.“ Denn für die Kunstwerke müssen Raumklima, Luftfeuchtigkeit und Temperatur ebenso auf einem günstigen Niveau gehalten werden wie für die Besucher. Das sei „gerade in dem Sommer eine Herausforderung gewesen“, sagt von Assel. Ständige Temperaturschwankungen zwischen zehn und 30 Grad hätten ausgeglichen werden müssen. Was natürlich auch für die Technik eine Herausforderung war.

Hoffnung auf schnelle Lösung erfüllt sich

Die Hoffnung Marina von Assels, „dass schnell die Ursache für den Schaden gefunden werden kann und wir bald wieder öffnen können“, erfüllt sich am Montag: Die Stadtbaureferentin Urte Kelm sagt auf Anfrage unserer Zeitung, dass die Ursache vergleichsweise klein war. „Ein verstopfter Siphon an dem Becken, in dem das Kondenswasser aufgefangen und abgeleitet wird.“ Das Wasser ist übergelaufen und über die Decke in die Wand getropft. „Allerdings in einem geringen Umfang, so dass wir weder Putz noch Farbe brauchen werden. Es muss nur trocknen können“, sagt Kelm, die die Trocknungszeit mit „ein bis maximal zwei Wochen“ angibt. Offenbar hatte sich Schlick in dem Siphon festgesetzt, „das war nicht festgestellt worden, wir hatten ja eine Firma da, die die Kälteanlage“ instandgesetzt habe. Aber so etwas „passiert hoffentlich nur ein Mal“.

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