Die DDR als Juniorpartner
Sehr enge Verbindungen pflegte die DDR. Der deutsche Nachbar im Westen antwortete auf die kommunistischen Charme-Offensiven mit der Hallsteindoktrin. Diplomatische Anerkennung der DDR wurde als "unfreundlicher Akt" betrachtet - und konnte mit dem Entzug von Entwicklungshilfe bestraft werden. Man kann das auch als Erpressung sehen. Die DDR wiederum feierte ihre Rolle als Juniorpartner der UdSSR in Afrika mit geradezu paradoxen Texten-Schöpfungen. "Wir stehen mit Äthiopien gemeinsam in der internationalen Front des Kampfes für den Frieden", verkündet martialisch ein DDR-Magazin.
Nordkoranischer Exportschlager
Faszinierend ist der kurze Seitenblick auf die Denkmalkultur in vielen afrikanischen Ländern, für den Onejoon Che Plastiken und Fotos beigesteuert hat. Eigentlich hätte ja der Markt für heroische Monumentalarrangements irgendwann zwischen Ende des Dritten Reichs und den Nachwehen der Sowjetunion ja zusammenbrechen müssen. Allein in Afrika hält sich immer noch die Mode der heroischen Pose. Wirkt da auf die relativ junge afrikanische Denkmalkultur immer noch der Einfluss des real existierenden sowjetischen Realismus? Oder drücken sich da die Traumbilder einer afrikanischen Macho-Elite aus?
Über die Gründe kann man nur spekulieren. Spezialisiert haben sich darauf Gießereien in Nordkorea. Dem Bedürfnis afrikanischer Machthaber nach Geltung und Interpretation der eigenen Geschichte verdankt Kim Jong-un den vielleicht einzigen Exportschlager seines Landes.