Manchmal nur punktuelle Schäden
Die Schäden zu beziffern, sei kaum möglich, sagt Gudrun Walter, "weil sie lokal ganz unterschiedlich ausfallen". Mal könne ein Hagelschauer ein ganzes Feld unbrauchbar machen, andernorts gebe es nur punktuelle Verluste. Neben den Maisfeldern sind derzeit auch andere Kulturen vor Folgen des Wetters nicht gefeit: "Die Wintergerste steht gerade richtig schön", sagt Gudrun Walter. "Die kann der Hagel oder Starkregen so umlegen, dass sie nur noch sehr schlecht gedroschen werden kann." Andererseits erhole sich oftmals Mais gerade nach Hagel besser als Getreide.
"Das Thema Erosionsschutz spielt auch eine ganz große Rolle bei uns in der Landwirtschaftsschule", sagt die Pflanzenbaulehrerin. "Ackerbau ohne Bodenabtrag funktioniert nicht. Aber es geht darum herauszufinden, was tolerierbar ist."
Höhere Straßen und schützende Grünstreifen
In Weidenberg gibt es verschiene Ideen, wie Hochwasserschäden vermieden werden können, sagt Engelbrecht: „Straßen müssen höher angelegt werden, so dass das Wasser dazwischen immer wieder gestoppt wird. Um das Ackerland zu schützen, haben sich Grünstreifen und Hecken quer zum Hang bewährt, die das Wasser bremsen." Damit erfüllen die Bauern auch eine EU-Richtlinie, die einen bestimmten Anteil an Grünflächen verlangt.
Förderrichtlinien ändern sich dauernd
Laut Tobias Hofmann, Entwicklungsmanager bei der Integrierten Ländlichen Entwicklung Frankenpfalz (ILE), sind Schutzmaßnahmen seit Jahren geplant. Die Umsetzung verzögere sich aber immer wieder durch sich ändernde Förderrichtlinien. „Wir lassen die Planungen derzeit durch ein Ingenieursbüro ausarbeiten", sagt Hofmann, "es geht so langsam an deren Umsetzung."
In Weidenberg stehen Sandsäcke bereit
In Weidenberg sind drei Projekte geplant, sagt Bürgermeister Hans Wittauer: „In Lessau wird am östlichen Ortseingang ein zweiter Kanaldurchlass gebaut. In Ützdorf wird der Wasserauslauf des Dorfweihers abgesenkt und verbreitert, um zu verhindern, dass Wasser unkontrolliert ins Dorf fließt. Zwischen Lessau und Lankendorf läuft ein Flurneuordnungsverfahren, bei dem auch neue Wege quer zum Hang angelegt werden."
Weidenberg ist bei Wetterlagen wie denen der vergangenen Tage in Alarmbereitschaft, sagt Wittauer: „Die Bevölkerung ist mittlerweile sehr sensibilisiert. Wenn man weiß, dass größere Niederschlagsmengen anstehen und ein Bach bald über die Ufer tritt, errichten die Leute von sich aus Barrikaden aus Sandsäcken."