Weltstar aus Wunsiedel Wolfgang Haffner auf Tour

Schlagzeuger Wolfgang Haffner: Gebürtiger Wunsiedler und auf den Bühnen der Welt zuhause. Foto: Lena Semmelroggen

Auf Tour mit neuem Album und im Sommer wieder auf der Luisenburg zu erleben. Der gebürtige Wunsiedler Schlagzeuger hat die Corona-Zeit kreativ genutzt.

 
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Wolfgang Haffner ist mit seinem neuen Album „Silent World“ und seiner persönlichen „Magic Band“ auf Tournee. Im Juli kommt der in Wunsiedel geborene Schlagzeuger wieder für ein Konzert auf die Luisenburg.

Wolfgang Haffner gilt als „bester“ (Die Welt), „coolster“ (ARD), sogar „wichtigster Drummer seiner Generation“ (SZ). Jetzt ist er wieder auf Tour. Das dazugehörige Album trägt den Titel „Silent World“, und schon die Besetzung spricht dabei wieder für sich. Für die musikalische Magie sorgen jetzt einheimische Jazz-Stars. Allen voran Alma Naidu, die preisgekrönte junge Sängerin aus München, die Wolfgang Haffner im vergangenen Jahr bereits als Special Guest auf der Luisenburg präsentierte. Neben den langjährigen Mitgliedern seines Trios, Simon Oslender an Tasteninstrumenten und Thomas Stieger am Bass, ist außerdem der gefeierte Berliner Trompeter Sebastian Studnitzky mit von der Partie. Zu erleben ist die „Magic Band“ unter anderem am 18. März im Prinzregententheater in München, am 19. März im Haus Leipzig in Leipzig und am 25. März in der Meistersingerhalle in Nürnberg.

Unfreiwillige Ruhe

Gute zwei Jahre ist es her, dass der Alltagslärm verstummte und sich die Erde schlagartig in eine „Silent World“ verwandelte. Auch Wolfgang Haffner, nicht zuletzt wegen seiner enormen Produktivität – er spielte rastlos auf allen Kontinenten mit diversen Stars verschiedener Genres und ist auf über 400 Alben zu hören – kam unfreiwillig zur Ruhe. Zum Glück hat sich Haffner immer mindestens so sehr als Komponist wie als Schlagzeuger verstanden, und nach der ersten Schockstarre mit Spaziergängen und TV-Ablenkungen kam er wie von alleine dazu, Musik zu schreiben. Und diesmal nicht zwischen Tür und Angel, sondern konzentriert. „Im Normalbetrieb bekommt alles schnell seine Dringlichkeit. Jetzt aber, ganz auf mich geworfen, und ohne störende Nebengeräusche, fragte ich mich, was ich eigentlich will. Was meine Handschrift ist“, sagt Haffner. Nur logisch, dass das daraus entstandene Album „Silent World“ heißt.

Der gebürtige Wunsiedler Haffner spielt, wie er selbst gerne betont, „Jazz für Leute, die keinen Jazz mögen“. Ihm ist das Publikum wichtig, und es kommt ihm darauf an, „Musik fürs Herz“ zu spielen. Und das seit er mit 18 Jahren Profi-Musiker geworden ist, immerhin gleich in den Bands von Jazz-Ikone Albert Mangelsdorff und dem legendären Liedermacher Konstantin Wecker. In den Jahren darauf trommelte er sich über einen Stammplatz in Klaus Doldingers Passport oder Auftritte mit Soul-Diva Chaka Khan, etwa beim Montreux-Jazz-Festival, mit Thomas Quasthoff, den Fantastischen Vier, Pat Metheny oder der Nils Landgren Funk Unit in den Jazz- und Soul-Olymp. Inzwischen 56 und nach längerem Ibiza-Aufenthalt zurück in Nürnberg, ist Haffner mittlerweile auf über 400 Albumproduktionen zu hören – und gilt international als der erfolgreichste deutsche Drummer.

Versprechen eingelöst

Am 24. Juni löst Wolfgang Haffner auf der Luisenburg in Wunsiedel das Versprechen ein, das er im vergangenen Jahr gegeben hat. „Wir kommen wieder“, rief er damals seinem Publikum zu. Mit Wolfgang Haffner, Nils Landgren und Thomas Quasthoff kommen dann drei Superstars der Jazzmusik auf die Luisenburg. Der gebürtige Wunsiedler kehrt immer wieder gerne auf die Felsenbühne zurück, die ihn seit seinen Anfängen nicht mehr losgelassen hat. „Auf der Luisenburg hatte ich im Mai 1975 meinen ersten öffentlichen Auftritt“, sagt der Schlagzeuger. Das war beim evangelischen Kirchentag, und Haffner war da gerade mal neun Jahre alt. „Ich freue mich darauf, im Sommer auf die Luisenburg zurückzukehren“, sagt Wolfgang Haffner. „Mit Nils Landgren und Grammy-Preisträger Thomas Quasthoff habe ich außerdem zwei gute Freunde dabei.“

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