Wegen Waffendeal mit Russland USA stoppen Lieferung von Material für F-35-Jets an Türkei

F-35-Kampfjet auf der Luftfahrtmesse ILA im brandenburgischen Schönefeld. Foto: Britta Pedersen Foto: dpa

Aus Unmut über die geplante Installierung eines umstrittenen russischen Raketenabwehrsystems in der Türkei hat die US-Regierung die Auslieferung von Material für F-35-Kampfjets an Ankara vorerst gestoppt.

 
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Washington - Aus Unmut über die geplante Installierung eines umstrittenen russischen Raketenabwehrsystems in der Türkei hat die US-Regierung die Auslieferung von Material für F-35-Kampfjets an Ankara vorerst gestoppt.

Solange die türkische Regierung nicht auf das russische Luftabwehrsystem S-400 verzichte, würden die Auslieferungen und Aktivitäten rund um die F-35-Jets zunächst ausgesetzt, teilte das US-Verteidigungsministerium am Montag in Washington mit. Die Vereinigten Staaten hätten klar gemacht, dass der Erwerb des S-400-Systems durch die Türkei inakzeptabel sei. Das Pentagon betonte zugleich, der Dialog in dieser Frage gehe weiter.

Die Türkei hat mit der Regierung in Moskau den Kauf von S-400-Raketensystemen zur Flugabwehr vereinbart. Zugleich will Ankara von den USA F-35-Kampfjets beziehen, gegen die das S-400-System theoretisch eingesetzt werden könnte. Die Türkei will das russische Luftabwehrsystem ab Oktober einsatzbereit haben. Damit würde sich die Türkei als erstes Nato-Mitglied auf das russische Waffensystem stützen, das als inkompatibel mit Nato-Systemen beschrieben wird.

Der Ankauf des Systems aus Russland ist seit längerem ein großer Streitpunkt zwischen der Türkei und den USA. In einer Analyse des Magazins "The National Interest" hieß es im Juli, eine große Sorge der Amerikaner sei die "Vermischung" des russischen Produkts mit den amerikanischen Jets. Wenn die Türkei beides habe, könne sie testen, wie gut das Abwehrsystem gegen die Fähigkeiten der Jets abschneide - Daten, die Russland über die Türkei dann auch bekommen könnte.

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