Wegen Internet: Vollsperrung für Autos

Von Thorsten Gütling
Der Grund für die Verkehrsbehinderungen noch bis 18. März: Leerrohre werden verlegt, durch die Gößweinstein mit schnellem Internet versorgt werden soll. Foto: Ines Dicker Foto: red

Großbaustelle in Behringersmühle. Wer nach Gößweinstein will, muss den sieben Kilometer langen Umweg über Sachsenmühle nehmen. Die steile Staatsstraße den Berg hinauf, ist komplett für den Verkehr gesperrt. Auch entlang der Bundesstraße 470 kann bei Behringersmühle nur eine Spur befahren werden. Grund ist hier wie da: das schnelle Internet.

 
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Die Vollsperrung am Berg ist nötig. Weil bei einer halbseitigen Sperrung der Fahrbahn Lastwagen zum Anhalten gezwungen werden und dann aufgrund der Steigung liegenbleiben könnten, erklärt Gößweinsteins Bürgermeister Hanngörg Zimmermann.

Sperrung bis 18. März

Noch bis zum 18. März sollen die Verkehrsbehinderungen dauern. Dann sollen die Leerrohre verlegt sein, durch die schon bald via Glasfaserkabel im Internet gesurft werden kann. Mit einer Geschwindigkeit von bis zu 30 MBit pro Sekunde, sagt Bürgermeister Zimmermann.

1,2 Millionen Euro vergraben

Es ist die letzte große Baustelle für den Internetausbau in der Marktgemeinde. Rund 80 Prozent aller Einwohner werden mit Abschluss der Bauarbeiten an das schnelle Netz angeschlossen sein. Die Gemeinde wird das dann rund 250 000 Euro gekostet haben. Den weitaus größten Teil der 1,2 Millionen Euro Gesamtkosten zahlt der Freistaat. 50 000 Euro alleine deshalb, weil Gößweinstein die Bauarbeiten zusammen mit den Nachbargemeinden Obertrubach und Egloffstein ausführt.

Dann geht es an die Weiler

Wenn die Bauarbeiten Ende nächster Woche beendet sind, liegen 14 Kabelverteiler in den größeren Ortsteilen im Boden. Danach geht es um den Anschluss der restlichen 20 Prozent der Gößweinsteiner. Die, die in den Weilern mit oft nicht mehr als fünf Häusern leben. Die, für die das schnelle Internet aber genauso wichtig ist, weil sie fast alle in ihren Häusern ein Gewerbe betreiben, sagt Bürgermeister Zimmermann. Um auch sie ins DSL-Zeitalter zu führen, bewirbt sich die Marktgemeinde ab dem 30. April um Fördergelder des Bundes.

Lückenschluss bis Mai 2017

Bekommt die Kommune den Zuschlag, müssen die Lücken in der Gößweinsteiner DSL-Versorgung innerhalb eines Jahres geschlossen werden. Die Geschwindigkeit, mit der Bewohner der Weiler dann im Internet surfen könnten, wäre schneller als die in den großen Ortsteilen. Der Standard nach dem Förderprogramm des Bundes beträgt 50 MBit pro Sekunde.