Wenig später sah man die Moderatorin dann in einer blauen Jacke an der frischen Luft stehen - vor Blumen, Bäumen und der Sendezentrale im Hintergrund. „Da ist jetzt niemand mehr drin“, berichtete sie. „Damit sie auf ihr „Punkt 12“ nicht verzichten müssen, sind wir einfach umgezogen“. Man mache weiter - „auch wenn es ein bisschen regnet, das ist uns ganz egal.“
Um 16.28 Uhr verkündete die Stadt dann die Entschärfung der Bombe. „RTL atmet auf“, schrieb der Sender auf seiner Seite. „Exclusiv“ mit Frauke Ludowig (60) und „RTL Aktuell“ am späteren Nachmittag konnten nach Angaben einer RTL-Sprecherin wieder aus dem Sendezentrum übertragen werden.
Blindgänger-Funde sind in Köln nicht ungewöhnlich und werden von den Bewohnern meist relativ emotionslos zur Kenntnis genommen - unter der Erde schlummert viel Material aus Zeiten des Zweiten Weltkriegs. Etwa die Hälfte der Luftattacken gegen Nazi-Deutschland konzentrierte sich auf das heutige Nordrhein-Westfalen - wegen der damals überragenden industriellen Bedeutung des Ruhrgebiets, aber auch wegen der geografischen Nähe westdeutscher Städte zu England.
Die Entschärfung am Mittwoch sei allerdings „ein anspruchsvoller und ungewöhnlicher Einsatz“ gewesen, erklärte die Stadt. Die im Rhein gefundene Zehn-Zentner-Bombe sei von einer Baggerschaufel auf einen Ponton - eine schwimmende Insel - gelegt worden. Dort habe sie der Kampfmittelbeseitigungsdienst dann entschärft.
Zu einer vergleichbaren Entschärfung und Evakuierung war es 2020 gekommen. Damals zog Katja Burkard (58) für die Moderation des Mittagsjournals „Punkt 12“ kurzerhand nach Berlin um.