Aber nicht jeder Text wird zu einem Lied. So habe er einen riesigen Stapel an Texten zu Hause. Genug Material für weitere Lieder ist also vorhanden. Aber auch Privates verarbeitet er in Liedern. Eines seiner Lieblingslieder ist „Der Lumb“. „Auf den bin ich richtig stolz“, erzählt er, „ein Freund von mir war ein Nachtmensch und das ist nicht das einfachste Leben. Der hat nie genug bekommen.“
Im Songtext beschreibt Kauz, wie es langsam finster wird und am Ende ist es Nacht. „Er hat sich das Leben genommen. Das war der erste Verstorbene in meinem Freundeskreis. Das hat den Impuls gegeben, dieses Lied zu schreiben.“
Kleine Ziele, die realistisch sind
Die Musik sei ein Ventil für ihn. Doch das war nicht immer so. Mit acht Jahren hatte Wastel Kauz das erste Mal eine Gitarre in der Hand und Gitarrenunterricht. Da wollte der Funke aber noch nicht überspringen. Jahre später, als er in der achten Klasse war, wurde er gefragt, ob er nicht Lust hätte, Bass zu spielen. So kam er zur Schulband Dilligaf. Trotzdem ist ihm das eigene texten und spielen lieber. „Das hat zwar Bock gemacht, aber wir haben damals noch englische Songs geschrieben und ich fand, das kommt nicht richtig rüber – ich stand nicht dahinter“, erklärt Kauz über seinen Wechsel zur fränkischen Mundart, „ich will ja etwas ausdrücken und das geht nur, wenn man spricht, wie man denkt.“
Inzwischen ist er überregional bekannt und wird sogar für Festivals gebucht. So spielte er auf dem Ansbacher Bardentreffen auf der Hauptbühne oder aktuell auf dem Klangtherapie-Festival. „Ich setz mir kleine Ziele, die man auch einhalten kann und realistisch sind“, sagt Wastel Kauz über seine Zukunft, „inzwischen kommen die Veranstalter ja sogar auf mich zu. Das Wichtigste ist, dass wir keine Hintergrundmusik machen, sondern die Leute uns gerne hören und meine Texte mögen.“