Wasserversorgung Neubetrieb der Silberquelle geplant

Neudrossenfeld will in die Wasserversorgung investieren. Foto: picture alliance / dpa/Oliver Berg

Der Gemeinderat Neudrossenfeld hat die Sanierung der Silberquelle im Limmersdorfer Forst beschlossen. Damit will die Gemeinde bei der Wasserversorgung unabhängiger werden.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

„Wir wollen uns möglichst viele Standbeine für eine eigene Wasserversorgung erhalten.“ Mit diesen Worten begründete Bürgermeister Harald Hübner (CSU) die in Auftrag gegebene Wirtschaftlichkeitsberechnung für die Silberquelle. Das Ingenieurbüro Ingenieur-Team Gebhardt-Hahn aus Bayreuth stellte zudem vier Alternativen im Falle einer Sanierung vor. Ziel ist, dass die Untere Wasserbehörde am Landratsamt einen vorläufigen Betrieb erlaubt.

Gefahr bakterieller Verunreinigungen

Die Ergebnisse der Studie stellte Annika Sommerer in der Gemeinderatssitzung vor. Dabei verwies sie auf eine entscheidende Problematik: „Im Jahr 2017 wies das Rohwasser bakterielle Verunreinigungen auf.“ Die Quelle selbst hat ihren Ursprung im Limmersdorfer Forst. Über eine Ringleitung werden umliegende Ortschaften und der Hauptort Neudrossenfeld versorgt. In Muckenreuth könnte eine zusätzlicher Anschluss an die Fernwasserversorgung Oberfranken (FWO) erfolgen.

Zustand der Silberquelle noch nicht besonders gut

Der Zustand der Silberquelle war indes bislang nicht besonders gut. Sommerer zählte sandige Ablagerungen, eingewachsene Wurzeln und Ausbrüche an den Tonrohren auf. Hinzu kämen bakterielle Einträge, eine Betondecke über den Dränrohren und „ein Schacht, der nicht dem Stand der Technik entspricht“. Die Schüttung, also die Wassermenge, sei hingegen ausreichend.

Um die Quelle zu sanieren, skizzierte sie vier Möglichkeiten. In drei von vier Alternativen würden eine oder zwei Pumpwerke benötigt. Eine Sanierung würde dabei rund 1,4 Millionen Euro kosten. Die günstigste Variante wäre eine Fremdwasserversorgung für rund eine Million Euro.

Aufbereitung direkt an der Quelle

Eine Aufbereitung direkt an der Quelle hätte den Vorteil, dass keine Pumpen gebraucht würden. Dieser Vorschlag, der gut 1,1 Million Euro teuer ist, gefiel dem Gemeinderat schließlich am besten. Denn die Investitionskosten wurden noch mit den Betriebskosten verglichen. Dabei kam diese Alternative mit 12 000 Euro am günstigsten weg. Die etwas höheren Investitionskosten im Vergleich zum Fernwasserbezug würden sich nach 1,5 Jahren amortisieren, sagten die Experten voraus.

Schutzgebiete sind auszuweisen

In einem ersten Abschnitt müsste die Quelle saniert werden, dann könnten die weiteren Bauten folgen. Neben der Erschließung wäre zudem Schutzgebiete auszuweisen. Verbindungsleitungen und Hochbehälter seien noch vorhanden, so Bürgermeister Harald Hübner (CSU). „Man wird diese Teile nicht alle bauen müssen.“

Nachfragen der Räte gab es noch zur Qualität des Quellwassers, der Größe der Schutzgebiete und dem Einsatz einer Wasserturbine. Hübner entgegnete, das Wasserwirtschaftsamt in Hof und die Bayerischen Staatsforsten würden mit einbezogen werden. Da an der Quelle kein Wasserdruck herrsche und sie sich in Hanglage befinde, sei eine Turbine „technisch nicht denkbar“.

Wassermenge wird wieder steigen

Rudi Bock (SPD) merkte an, dass die Schüttung von zwei Litern auf 0,8 Liter gesunken sei. Doch Annika Sommerer sagte, die Menge steige wieder, seit das Wurzelwerk entfernt worden sei. Nach Abschluss der Sanierung könnten die früheren Werte wieder erreicht werden.

Das Ingenieurbüro erhielt nach einem einstimmigen Votum den Auftrag, die Planung weiter fortzusetzen.

Autor

Bilder