Raab wehrt sich gegen den Vorwurf: „Die jetzige Lösung steht in keinem Widerspruch zur Nachhaltigkeit“, sagt er. Schließlich werde das Wasser „in dem Umfang, in dem es noch vorhanden ist, wieder den natürlichen Kreisläufen zur Verfügung stehen.“
Wird die Quelle geopfert?
Der Verein sieht das anders: Die Vertreter gehen davon aus, dass die Leupser Quelle für die Ringleitung der Juragruppe geopfert wird. Die über fünf Kilometer lange Leitung von Bodendorf über Leups bis nach Kaltenthal soll die Wasserversorgung im zentralen Stadtgebiet von Pegnitz sicherstellen und als zweites Standbein neben der bisherigen Leitung, die bei Willenberg die Autobahn unterquert, fungieren. Das Projekt wird großzügig mit Fördermitteln unterstützt – und genau hier sieht der Verein einen Knackpunkt des Streits.
„Man hätte von Anfang an ehrlich zu den Leuten sein und sagen sollen, dass man hier baut, weil man die Fördergelder braucht“, sagt Strese. Doch die Vorwürfe des Vereins gehen noch weiter: Die Stadt habe Quellgrundstücke, wie auch das in Leups, an die Juragruppe verschenkt, so der Vorstand. Deswegen haben sie auch gegen die Stadt geklagt. „Pegnitz benötigt 1,2 Millionen Euro Stabilisierungshilfe und verschenkt dann Grundstücke statt sie zu verpachten. Wo ist da die Logik?“, fragt Anja Michel.
Mit anderen Orten zusammenschließen?
Uwe Raab erklärt: „Mit der Gründung des Zweckverbandes Juragruppe wurden seitens der Stadt Pegnitz alle Rechte und Pflichten die Wasserversorgung betreffend auf die Juragruppe übertragen. Somit mussten auch die Grundstücke übertragen werden. Die Grundstücke wurden also nicht verschenkt, sondern von einem Versorger auf den jetzt zuständigen übertragen.“
Dass die Juragruppe damit nun noch stärker über die Wasserversorgung in der Region verfügt, beunruhigt die Vereinsmitglieder. Sie kämpfen längst nicht mehr nur für ihre eigenen Quelle, sondern wollen sich mit anderen kleinen Orten zusammenschließen, um die Unabhängigkeit ihrer Wasserversorgung zu schützen. Er habe „wirklich Angst“, dass das Wasser durch die Juragruppe irgendwann soweit privatisiert sei, dass die Versorgung für Nestle oder andere Großkonzerne lukrativ werde – und die Kommunen dann die Kontrolle verlören.