Warum das Kreuzerwasser nie Rio-grün wird

Von Nicolas Friedrich
Uwe Kasel, Fachangestellter für Bäderbetriebe der Stadtwerke Bayreuth. Foto: Andreas Harbach Foto: red

Kuriosität bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro. Im Turmspringbecken hat sich das Wasser am Dienstagnachmittag grün gefärbt. Die Veranstalter sind ratlos, geben allerdings an, dass die Wasserqualität gleichgeblieben ist. Uwe Kasel, Fachangestellter für Bäderbetriebe der Stadtwerke Bayreuth und davor stellvertretender Leiter des Kreuzsteinbades, sagt: „Ferndiagnosen sind schwer zu stellen. Die Trübung des Beckens oder defekte Filter können für die Färbung des Wassers verantwortlich sein.“

 
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Für hohe Wasserqualität wird auch im Kreuzsteinbad Bayreuth einiges getan, damit diese den Standards des Deutschen Instituts für Norm (DIN) entspricht und die Besucher sorgenfrei den Tag genießen können. Für die Wasseraufbereitung gibt es von der DIN verschiedene Möglichkeiten vorgeschrieben. Das Kreuzsteinbad nutzt die Druckfiltertechnik mit Mehrschichtfiltern. Das Wasser läuft in einem Kreislauf durch acht Filter über vier Pumpen zurück ins Becken. Ein gewisser Anteil an Frischwasser wird immer hinzugefügt. Das Wasser wird so mechanisch gereinigt.

Damit das Wasser durchgehend gereinigt und desinfiziert ist, wird Chlorgas dem Filterwasser zugemischt. Auf diese Weise wird das Wasser von Bakterien befreit. Das DIN gibt als Grenz- und Richtwert 0,3 bis 0,6 Milligramm Chlor pro Kubikdezimeter vor.

Nutzung von Ozon

Eine andere Methode der Wasserreinigung ist die Nutzung von Ozon, die vor allem in Heilbädern angewandt wird. Die Kosten und der technische Aufwand sind allerdings sehr hoch, so Kasel. Damit die Wasserqualität weiterhin gut ist und die Umwelt keinen Schaden nimmt, werden monatlich vom Freseniusinstitut Wasserproben genommen und die Laborbefunde ausgewertet.

Kasel sagt: „Umwelt ist für uns ein sehr wichtiges Thema. Wir haben hier Trinkwasserqualität und wollen diese selbstverständlich beibehalten.“ In den USA hat das Trinkwasser beispielsweise mehr Chlorgehalt als die Schwimmbecken des Kreuzers. Der Chlorgehalt dort wird über eine automatische Mess- und Regeltechnik bestimmt, die den pH-Wert im Wasser misst. Zu hoher Wasserqualität können auch die Badegäste etwas beitragen. Kasel sagt: „Starker Chlorgeruch entsteht durch die Verschmutzung des Wassers. Nicht nur Urin, auch Schweiß und alle anderen organischen Stoffe verschmutzen das Wasser. Duschen vor dem Betreten des Beckens ist daher wichtig.“

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