Schwäne prägen das Bild der Region
"Schwäne sind wild lebende Wasservögel und sie gehören zu unserer Region", sagt Erich Schiffelholz vom Landesbund für Vogelschutz in Kulmbach. Sie unterliegen dem Jagdrecht und dürfen in Bayern zu bestimmten Zeiten bejagt werden. Im Landkreis seien Schwäne nichts Ungewöhnliches und zum Beispiel an der Kieswäsch, am Burghaiger Stauweiher und am Roten Main zu beobachten. Schwäne ernähren sich von Wasserpflanzen, Gräsern, Larven, Schnecken und Würmern. In Thurnau füttern Bauhofmitarbeiter die Schwäne.
Ruhiges Biotop mit guter Nahrung bevorzugt
Warum sie trotz guter Ernährung wegfliegen, ist schwer zu sagen. Wenn den Schwänen ein Biotop gefalle, blieben sie dort länger. "Passt es ihnen nicht, suchen sie sich ein neues." So erklärt sich LBV-Vogelschützer Frank Schneider das Verhalten. Wildvögel seien nun mal keine Haustiere und erforderten einen artgerechten Umgang. "In der Regel ziehen sie weg, wenn sie keine Nahrung mehr finden." Im Grunde seien Schwäne eher "standorttreu". Das liege zum einen an ihrer "schwerfälligen Flugweise". Sie benötigen wegen ihres Gewichts und ihrer Flügelgröße eine größere Wasserfläche, um zum Flug abzuheben. "Von einem Teich aus haben sie dazu keine Chance." Zum anderen sind Höckerschwäne ihrem Partner ein Leben lang treu. Diesen suchen sie sich noch vor der Geschlechtsreife in einem Alter zwischen zwei und drei Jahren. Wenn das Weibchen brütet, verteidigt das Männchen das Nest - auch gegen Menschen: ein Flügelschlag kann den Arm eines Menschen brechen.
Traditionelles Wappentier der Gemeinde
Die weißen Höckerschwäne mit dem orangefarbenen Schnabel wurden in Mitteleuropa im 16. Jahrhundert bewusst angesiedelt. Damals war der Schwan bereits Teil des Stammwappens der Gräflich Giech'schen Familie. Noch heute zeigt der Wappen der Gemeinde zwei silberne Schwäne und zwei rote Schafsscheren auf einem Schild über einem Turm. Die Schlossherren ließen im Schlossgarten im 18. Jahrhundert eine inzwischen zerstörte Lindenallee anlegen, die an einem Schwanenteich endete. Die Gemeinde pachtete ihn später.
Bürgermeister Bernreuther zufolge stehen die Schwäne im Wappen für Mut und die Scheren symbolisierten Reichtum. Wäre schade, wenn das Thurnau verloren ginge.