Steigt das Wasser an der Nordseeküste, in Emden, Bremen und Hamburg mehr als anderthalb Meter höher als das mittlere Hochwasser, spricht man von einer Sturmflut. Tut es das zwischen 2,5 und 3,5 Meter, handelt es sich um eine schwere Sturmflut, ab 3,5 Meter spricht man von einer sehr schwere Sturmflut.
- Sturmflut: 1,5 bis 2,5 Meter (Anstieg des Wassers über dem mittleren Hochwasser (MHW)
- schwere Sturmflut: 2,5 bis 3,5 Meter (Anstieg des Wassers über dem mittleren Hochwasser (MHW))
- sehr schwere Sturmflutmehr: als 3,5 Meter (Anstieg des Wassers über dem mittleren Hochwasser (MHW))
Deutschen Ostseeküste
Sturmfluten an der deutschen Ostseeküste werden in vier Klassen eingeteilt. Hier beginnt ein solches Wetterextrem ab 1 Meter über MHW. Von einer schweren Sturzflut spricht man bei 1,5 bis 2 Metern über MHW.
- Sturmflut: 1 bis 1,25 Meter über MHW
- mittlere Sturmflut: 1,25 bis 1,5 Meter über MHW
- schwere Sturmflut: 1,5 bis 2 Meter über MHW
- sehr schwere Sturmflut: mehr als 2 Meter über MHW
Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) erwartet an der deutschen Ostseeküste sowohl für die Kieler und Lübecker Bucht für den Freitagnachmittag und -abend den Höhepunkt der schweren Sturmflut.
In der Flensburger Förde können Wasserstände bis zu 2,00 Meter über das MHW steigen, teilte das Amt auf seiner Internetseite mit. Damit wird dort voraussichtlich der höchste Wasserstand seit mehr als 100 Jahren eintreten.
Wie entsteht eine Sturmflut?
Sturmfluten entstehen, wenn starker Wind über den Ozean fegt und die Massen an Wasser in Richtung der Küste drückt. Dort kommt es dann binnen kürzester Zeit zu sehr hohen Wasserständen. Diese können bis ins Landesinnere vordringen, Gebäude sowie Straßen unter Wasser setzen und für Zerstörung sorgen.
Sie sind tückisch, da sie bereits beginnen, bevor ein Sturm auf das Land trifft. Das Ausmaß einer Sturmflut hängt neben der Windstärke und Größe des Sturms zum Beispiel auch von der Beschaffenheit des Meeresbodens ab.
Sturmfluten in Deutschland
Die Ostsee-Küste wird immer wieder von verheerenden Sturmfluten heimgesucht. So wurden etwa im Januar 2017 Pegelstände bis zu 1,83 Meter gemessen, Teile Mecklenburg-Vorpommerns und Schleswig-Holsteins wurden zerstört. Im November 2006 gab es eine ähnliche Sturmflut mit Wasserständen von mehr als 1,7 Metern. Schaden damals: mehrere Millionen Euro.
Höhere Pegel von fast zwei Metern über Normal gab es bei der Sturmflut im Februar 2002. Orte von der Nordseeinsel Borkum bis Greifswald wurden verwüstet. Bei der schwersten Sturmflut an der südwestlichen Ostseeküste starben 1872 etwa 275 Menschen. Damals betroffen waren zahlreiche Orte an der dänischen und deutschen Küste. Die Insel Usedom wurde in zwei Teile gerissen. Das Wasser stand bis zu 2,80 Metern über Normal.