Veranstaltung mit wenigen Personen in Messe Berlin
Nach der Entscheidung der CDU-Spitze werden die Vorsitz-Kandidaten sowie das etwa 20-köpfige Präsidium zum Parteitag in der Messe Berlin im „Hub27“ sein. Die Delegierten sollten digital zugeschaltet werden und abstimmen. Generalsekretär Paul Ziemiak plant dazu ein rechtssicheres Abstimmungsverfahren. In der CDU wird befürchtet, dass es etwa bei Online-Übertragungsproblemen Klagen gegen das Wahlergebnis geben könnte. Dies soll unbedingt vermieden werden.
Die Lösung der Personalfrage nach der Rückzugsankündigung von Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer im Februar schleppt sich wegen Corona seit dem Frühjahr hin. Ein ursprünglich für Ende April anvisierter Sonderparteitag sowie ein Parteitag im Dezember zur Wahl eines Nachfolgers von Kramp-Karrenbauer war wegen der Corona-Krise im Einvernehmen mit den Nachfolgekandidaten abgesagt worden.
Ministerpräsident forderte Verschiebung des Parteitags
Im Präsidium hatte der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Daniel Günther am Vormittag wegen der anhaltend hohen Infektionszahlen eine neuerliche Verschiebung des Parteitages gefordert. Zuerst hatte die „Bild“-Zeitung darüber berichtet. Auch Kulturstaatsministerin Monika Grütters äußerte nach diesen Informationen Bedenken wegen Corona. Demnach sprachen sich unter anderem die beiden Parteivizes Julia Klöckner und Thomas Strobl dafür aus, den Parteitag wie geplant stattfinden zu lassen.
Im Parteivorstand gab es dann eine große Mehrheit für den digitalen Parteitag. Dagegen stimmten nach Informationen von mehreren Teilnehmern Günther sowie NRW-Innenminister Herbert Reul. Mit Enthaltung votierten Kulturstaatsministerin Monika Grütters und Monica Wüllner aus Baden-Württemberg. Laschet beteiligte sich demnach als Betroffener nicht an der Abstimmung im Bundesvorstand.
JU-Chef Tilman Kuban sprach sich in der „Rheinischen Post“ für einen späten Termin zur Kür eines Unions-Kanzlerkandidaten aus: „Im Superwahljahr sollten wir uns mit einer starken Parteiführung zunächst auf die Landtagswahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz konzentrieren. Die Frage, wer für uns als Union die besten Chancen bei dieser Bundestagswahl hat, sollten wir danach gemeinsam mit der CSU beantworten.“