Wirkt er anfangs höchst zweifelhaft, vertraut ihm Berlinger später, er kennt sich bestens aus mit so manchem menschlichen Abgrund innerhalb der Polizei in Mainz. Spannung ergibt sich in „Aus dem Dunkel“ eher aus der düsteren, mitunter bedrohlichen Machart einzelner Szenen. Wer sich hinter dem perfiden Stalker verbirgt, wird dagegen relativ schnell klar.
Am Ende fährt ein Rolltor mit der Aufschrift „Polizeipräsidium Mainz“ vor den Augen der Zuschauer zu - der Vorhang fällt quasi für den Mainzer „Tatort“. Dass es für diesen „Tatort“-Schauplatz nicht weitergeht, begründet der SWR mit Sparzwängen. Programmdirektor Clemens Bratzler betonte bei der Bekanntgabe der Einstellung: „Die Inflation führt auch bei unseren fiktionalen Produktionen zu spürbaren Kostensteigerungen, die wir ohne Einschnitte im Angebot leider nicht mehr auffangen können.“ Auch müsse Geld im Rahmen des digitalen Umbaus umgeschichtet werden.
Der SWR konzentriere sich künftig auf seine drei anderen „Tatort“-Reihen in Ludwigshafen, Stuttgart und im Schwarzwald mit weiter jeweils zwei neuen Fällen pro Jahr. Damit endet das Kapitel Mainz im „Tatort“-Universum ein weiteres Mal. Einst spielte hier Nicole Heesters ab 1978 in drei Filmen die Oberkommissarin Marianne Buchmüller als erste weibliche „Tatort“-Ermittlerin.
Bedauern löste die jüngste Einstellung des Mainzer „Tatorts“ auch beim parteilosen Oberbürgermeister Nino Haase aus. Mainz habe für eine solche Produktion ausreichend Strahlkraft und Flair, sagte er kürzlich der Deutschen Presse-Agentur. „Über die ersten Folgen hatte die Mainzer Episode nach meinem Empfinden gut Fuß gefasst und war gerade auch mit den Dreharbeiten zunehmend am Rhein angekommen.“