Tatsächlich lenkt der Corona-Ausbruch in Sandhausen aber auch den Fokus auf die Vielzahl der positiven Befunde im Spitzensport. So hatte etwa Mitte Oktober der Fall des Eishockey-Erstligisten EHC München Aufsehen erregt, wo es 22 positive Coronatestungen gegeben hatte, darunter 14 bei Spielern.
Wie passt das mit der Impfquote zusammen?
Wie passt dies alles aber mit der etwa von der DFL für die 36 Vereine der Ersten und Zweiten Bundesliga vermeldeten Impfquote von 94 Prozent zusammen? Eine Zahl, die auf eine freiwillige, anonyme Datenerhebung innerhalb der Clubs basiert.
Lesen Sie aus unserem Angebot: Vorzeitige Vertragsverlängerung mit Waldemar Anton
Ist die Impfquote korrekt, läge die Anzahl der Impfdurchbrüche im Spitzensport deutlich höher als in der Normalbevölkerung. Ein Impfdurchbruch liegt per Definition vor, wenn ein vollständig Geimpfter per PCR-Test positiv getestet ist und zudem Symptome zeigt. Hier vermeldete das Robert-Koch-Institut (RKI) in seinem wöchentlichen Lagebericht vom 4. November bundesweit rund 150 000 Impfdurchbrüche, was bei einer Anzahl von 55,6 Millionen vollständig Geimpfter in Deutschland einem Prozentsatz von 0,0027 entspricht.
Überproportional viele Fälle
Umgelegt auf die zweite Liga, dürften sich bei rund 570 Profis also nur 1,54 geimpfte Personen mit Symptomen infizieren. Allein in Sandhausen, also bei nur einem von 18 Zweitligisten, liegen aber laut Presseerklärung vom Freitag bereits „einige“ Fälle vor.
Die Frage ist daher, ob diese Häufung allein mit den vielen Tests in der Liga, mit dem Kontaktsport Fußball und dem unter Profis offenbar sehr beliebten Einmal-Impfstoff von Johnson & Johnson zu erklären ist?