Von Stefan WolfrumDass Medi Bayreuth mittlerweile mehr ist als eine graue Bundesliga-Maus, hat das Team von Trainer Michael Koch in den meisten bisher absolvierten Spielen bewiesen. Ein weiterer Beleg für den gestiegenen Marktwert des Bundesliga-Standorts Bayreuth wird am Samstag um 20.30 Uhr in Ulm erbracht. Dort geht das Allstar-Spiel über die Bühne – mit doppelter Bayreuther Beteiligung. Die beiden Medi-Senkrechtstarter Javon McCrea und David Brembly haben es in den illustren Kreis der ligabesten Korbjäger geschafft. Ihr Ziel: Spaß haben!
Für Trainer Michael Koch ist es „eine ganz besondere Auszeichnung, die unserer Mannschaft und dem Verein zuteil wird“. Geschäftsführer Philipp Galewski sieht die Nominierung der beiden vor der Saison verpflichteten Spieler als Bestätigung dafür, „dass ein Underdog wie Medi Bayreuth trotz kleinem Etat, dafür aber mit guter, akribischer Arbeit viel erreichen kann.“
Javon McCrea und David Brembly selbst finden ihr Mitwirken auf der großen nationalen Basketballbühne „einfach nur fantastisch“. Sie sehen darin Ehre und Herausforderung zugleich. Während Brembly vom Ulmer Coach Thorsten Leibenath für das Team national nominiert wurde, steht McCrea auf Einladung des Berliner Trainers Sasa Obradovic im Aufgebot der Mannschaft international.
Für ihn werde ein Traum wahr, sagt Javon McCrea, der seine Vorfreude nur schwer verbergen kann. Dass er es schon in seiner ersten Bundesliga-Saison zu den Allstars schaffen würde, damit habe er nie gerechnet, ergänzt der 22-jährige Center. Trotz seiner relativ geringen Körpergröße von 201 cm hat es McCrea in der ersten Halbserie der Bundesliga auf stattliche 15,20 Punkte und 5,53 Rebounds pro Spiel gebracht. Damit ist er zehntbester Schütze der gesamten Liga.
In Ulm, so sagt der Amerikaner, will er „einfach nur Spaß haben, ein paar Fotos machen und mich danach für immer und ewig an diesen Tag erinnern.“ Welch hohen Stellenwert das Allstar-Game für Javon McCrea besitzt, beweist auch die Tatsache, dass extra für dieses Spiel seine Mutter und sein Onkel aus den Vereinigten Staaten anreisen werden.
Auf große familiäre Unterstützung kann morgen auch David Brembly zählen. Neben seiner Freundin werden seine Eltern und sein Bruder in Ulm dabei sein. Auch bei ihm hat das Kribbeln längst eingesetzt. „Die Vorfreude ist riesig. Aber es ist anders, entspannter als bei einem Bundesligaspiel, wo du komplett auf Kampf und Sieg fokussiert bist“, sagt der 21-Jährige, der vor Saisonbeginn aus dem polnischen Sopot nach Bayreuth gewechselt ist. Auch Brembly ist sofort zu einer Stütze des Bayreuther Teams gereift, was 7,4 Punkte pro Spiel bei einer durchschnittlichen Einsatzzeit von 25,04 Minuten eindrucksvoll belegen. Von einer bestimmten Punktausbeute oder Einsatzzeit will er einen Erfolg beim Allstar-Spiel nicht abhängig machen. „Für mich ist es schon ein riesiger Erfolg, hier dabei zu sein. Alles andere ist Zugabe“, sagt er. Die Nominierung sieht er als Belohnung für seine harte Trainingsarbeit und seine bisher gezeigten Leistungen. Was er erwartet? „Spaß und Show vor allem“, antwortet der A2-Nationalspieler. „Am Ende wird es bestimmt zur Sache gehen, weil jedes Team natürlich gewinnen möchte.“
Team national: DANIEL THEIS (Bamberg), PER GÜNTHER (Ulm), TIM OHLBRECHT (Ulm), NIELS GIFFEY (Berlin), PHILIPP SCHWETHELM (Ulm), Heiko Schaffartzik (München), Anton Gavel (München), David Brembly (Bayreuth), Danilo Barthel (Frankfurt), Christian Standhardinger (Weißenfels), Elias Harris (Bamberg), Johannes Voigtmann (Frankfurt), Thorsten Leibenath (Ulm/Coach).
Team international: JAMEL MCLEAN (Berlin), REGGIE REDDING (Berlin), WILL CLYBURN (Ulm), JOHN BRYANT (München), DAVID HOLSTON (Quakenbrück), Sasa Obradovic (Berlin/Coach), Kerron Johnson (Ludwigsburg), Bradley Wanamaker (Bamberg), Patrick Richard (Weißenfels), Bryce Taylor (München), Raymar Morgan (Göttingen), Adam Chubb (Oldenburg), Javon McCrea (Bayreuth).
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