Von He-Man, Hippo, Helmut Haller

Von Stefan Linß

Der Keller ist glücklicherweise groß genug. Karl-Heinz Lauterbach lagert dort die meisten seiner Errungenschaften. Die Kisten und Koffer sind voll mit Comic-Heften, Sticker-Alben und Sammelbüchern, mit Filmplakaten, Briefmarken und Münzen und ganz besonders mit Spielzeugfiguren. Allmählich werde es Zeit, sich von dem einen oder anderen liebgewonnenen Teil zu trennen, verrät der 66-Jährige im Gespräch mit dem Kurier. Seine Plastikfigürchen aus den Überraschungseiern hat der Kulmbacher zumindest zeitweise hergegeben. Sie sind derzeit in den Ausstellungsräumen des Deutschen Zinnfigurenmuseums zu sehen.

 
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"Es ist das erste Mal, dass ich meine Sammlung in der Öffentlichkeit zeige", sagt Karl-Heinz Lauterbach. Eine Woche hat es gedauert, die mehr als 2000 bunten Kerlchen in den Vitrinen der Plassenburg aufzubauen.

Die neue Attraktion haben sich in den vergangenen zwei Monaten schon viele Besucher angeschaut. Denn mit den Happy Hippos, den Schlümpfen und Pumuckl aus den Überraschungseiern sind offenbar bei vielen Leuten Erinnerungen verbunden. Ebenso mit den Action-Figuren von "He-Man and the Masters of the Universe" sowie dem Spielzeug aus der Juniortüte von McDonald's.

Wie Schatzsuche

Alles hat Karl-Heinz Lauterbach in den vergangenen Jahrzehnten zusammengetragen. "Das meiste stammt von Flohmärkten", sagt der Kulmbacher. Es habe nicht lange gedauert, und schon war wieder eine Kiste voll. "Figurensammeln ist ein bisschen wie eine Schatzsuche", erklärt der 66-Jährige. Er habe immer solange weiter gemacht, bis er die jeweilige Serie komplett hatte.

Es waren die spannenden Raumfahrer-Geschichten, mit denen alles angefangen hat. Als Schüler hat er sich die Abenteuer seines Helden "Pilot Sturm" akribisch aus der Tageszeitung ausgeschnitten und in Alben gesammelt.

Später kamen die Comics von Ritter Sigurd und Tibors Dschungelabenteuer dazu. 30 Pfennige hat ein Heftchen in den 1960er-Jahren gekostet.

Fußball-WM von 1954 bis heute

Ein weiteres Sammelgebiet sind die Fußball-Weltmeisterschaften. "Alle Bücher von 1954 bis heute habe ich komplett", sagt der Kulmbacher.

Zu seinem Schatz gehören unter anderem ein Aufkleber-Album von der WM 1966 mit Porträts von Helmut Haller, Uwe Seeler, Eusebio, Pelé und Bobby Charlton sowie eine Medaillensammlung von der WM 1970.

Als sich seine Kinder in den 80er-Jahren für Überraschungseier, He-Man und das McDonald's-Spielzeug interessiert haben, ist das Sammelfieber bei Karl-Heinz Lauterbach neu entfacht worden. Vererbt hat er die Leidenschaft allerdings nicht. Der Nachwuchs hat daran kein Interesse mehr. "Meine Kinder sammeln überhaupt nichts", stellt der Kulmbacher fest.

Mit seiner Zeit als Rentner hat für Karl-Heinz Lauterbach der Sammler-Ruhestand begonnen. Neue Teile kommen keine mehr hinzu, dafür will er die schönsten Stücke gerne der Öffentlichkeit zeigen. Die Schau auf der Plassenburg soll der Startschuss dafür sein.


 

Die Ausstellung

Die Sonderausstellung "Die große Welt der Kleinen" ist noch bis 30. September im Deutschen Zinnfigurenmuseum auf der Plassenburg zu sehen. Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre haben freien Eintritt.

Der große Familiennachmittag findet am Sonntag, 27. Mai, von 14 bis 18 Uhr auf der Plassenburg statt. Es gibt bei freiem Eintritt unter anderem Ritterschaukämpfe, ein großes Kinderprogramm und Entdeckungsreisen in die Unterwelt. Sammler Karl-Heinz Lauterbach beantwortet am Sonntag alle Fragen der Besucher zur aktuellen Spielzeugfigurenausstellung.

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