Von der Leyen feuert Chef-Ausbilder

Der Generalmajor des Heeres der Bundeswehr und Kommandeur des Ausbildungskommandos Heer, Walter Spindler. Wegen der schleppenden Aufklärung von Missbrauchsfällen bei der Bundeswehr hat Verteidigungsministerin von der Leyen den Chef-Ausbilder des Heeres abgesetzt. Foto: Peter Endig/dpa Foto: red

Nach zahlreichen Skandalen bei der Bundeswehr zieht von der Leyen weitere Konsequenzen. Der Chef-Ausbilder des Heeres muss seinen Posten räumen. Hintergrund ist ein bislang unbekannter Fall.

 
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Nach mehreren Skandalen bei der Bundeswehr hat Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) den Chef-Ausbilder des Heeres abgesetzt. Generalmajor Walter Spindler muss seinen Posten räumen. «Er steht nicht mehr in der Verantwortung», sagte ein Sprecher des Ministeriums am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Zunächst hatte «Der Spiegel» darüber berichtet. Das Ausbildungskommando in Leipzig soll demnach künftig durch Brigadegeneral Norbert Wagner geführt werden. Dieser ist derzeit Chef des Ausbildungszentrums in Munster.

Hintergrund für die Absetzung Spindlers war dem Bericht zufolge ein bislang unbekannter Fall von Verfehlungen durch Ausbilder in einer Kaserne im thüringischen Sondershausen. Soldaten hatten sich demnach bereits im Mai 2016 beim Wehrbeauftragten des Bundestags über zwei Hauptfeldwebel beschwert, da diese Kameraden regelmäßig verbal erniedrigt und zu Strafmaßnahmen wie langen Dauerläufen gezwungen haben sollen.

Einer der Hauptfeldwebel soll demnach geschrien haben, der «genetische Abfall» - gemeint waren die Anwärter - müsse «endlich aussortiert» werden. Andere Soldaten berichteten, sie seien zum kilometerlangem Dauerlauf, teilweise bis zum Zusammenbruch, gezwungen worden. Das zuständige Ausbildungskommando Spindlers ging den Vorwürfen aus Sicht des Ministeriums nicht energisch genug nach.

dpa

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