Vom Geräte- zum Gemeinschaftshaus

Von Dieter Jenß

Ein Ende war der Anfang für das neue Dorfgemeinschaftshaus: Als es 2012 keinen öffentlichen Treffpunkt mehr für die Bewohner aus Gösseldorf und Saugendorf gab, fragten Bürger und Feuerwehrleute an, ob das Gerätehaus vergrößert werden könne. Vier Jahre später haben die Bürger beider Ortsteile das neue Gemeinschaftshaus feierlich eröffnet.

 
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„Möge dies ein Haus der Begegnung für alle Generationen für die nächsten Jahrzehnt sein“, sagte Bürgermeister Edmund Pirkelmann. Er ließ die Entstehung des Gemeinschaftswerkes Revue passieren. Durch Erweiterung und Aufstockung ist aus dem ehemaligen Gerätehaus eine neue Gebäudestruktur entstanden. Ausgangspunkt war im Jahr 2012 eine Anfrage aus der Bürgerschaft und der Feuerwehr zur Verbesserung der Raumsituation, nachdem für die Orte Gösseldorf mit seinen 82 und Saugendorf mit 77 Einwohnern zum damaligen Zeitpunkt keine Gastwirtschaft mehr bestand, die als öffentlicher Treffpunkt diente.

Dorferneuerung: 55 Prozent Zuschuss

Der Waischenfelder Stadtrat habe rechtzeitig die Notwendigkeit für ein Gemeinschaftshaus erkannt und die Weichen gestellt, sagte Pirkelmann. Sei Anfang 2013 war das Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Oberfranken einbezogen. Es bewilligte im Oktober 2014 maximal 64 300 Euro Förderung im Rahmen der einfachen Dorferneuerung – das waren 55 Prozent der förderfähigen Kosten.

Zu den insgesamt 183 400 Euro Baukosten trug die Stadt Waischenfeld 119 200 Euro bei, die Dorfgemeinschaft finanzierte 25 000 Euro für Einrichtung bis Beleuchtung, unter anderen in Form eines Darlehens der Stadt, für das bis 2026 jährlich 1000 Euro zurückzuzahlen sind.

Großer Saal, Lager und Rolli-Aufzug

In der Bauphase von November 2014 bis Januar 2016 entstand ein großer Aufenthalts- und Veranstaltungsraum. Zukünftig steht eine Nutzfläche von 163 Quadratmetern zur Verfügung. Lagerraum und Geräteraum der Feuerwehr sind im unteren Bereich untergebracht. Eine Besonderheit ist laut Bürgermeister der Lift für Rollstuhlfahrer, der 16 500 Euro gekostet hat.

Eine halbe Million für Gösseldorf

Bürgermeister Pirkelmann dankte dem ALE für die Unterstützung sowie den Ansprechpartnern vor Ort, Thomas Ott, Felix Bezold und Mario Sebald, dem Vorsitzenden der Dorfgemeinschaft, die zusammen mit der Feuerwehr um Kommandant Christoph Schrüfer unzählige freiwillige Arbeitsstunden übernommen hatten. Der Bürgermeister verwies darauf, dass die Stadt in den vergangenen Jahren mehr als 500 000 Euro in Gösseldorf investiert habe. Neben dem Um- und Ausbau des Gemeinschaftshauses war due Erneuerung des Kanals und des Ortsnetzes der Köttweinsdorfer Gruppe die teuersten Projekte.

Weniger Geld für Projekte in Oberfranken

Der Leitende Baudirektor im Amt für Ländliche Entwicklung Oberfranken Anton Hepple zollte den Bürgern, der Stadt und den Planern seine Anerkennung. Er lobte, dass mit dem Dorfgemeinschaftshaus in Gösseldorf, wie auch in den anderen Orten rund um Waischenfeld, viel Positives geschehen sei für ein vitales Dorf und für einen lebendigen ländlichen Raum. Er warnte jedoch, dass das Instrument der einfachen Dorferneuerung künftig nicht mehr so zur Verfügung stehen werde wie bisher. Drei Millionen Euro würden Oberfranken künftig fehlen.

Feuerwehrfest als Rahmen

Eingebunden war die Feier in den von der Feuerwehr Gösseldorf-Saugendorf ausgerichteten Gemeindefeuerwehrtag 2016. Die Waischenfelder Blasmusik mit ihrem Leiter Michael Lindner sorgte für das musikalische Rahmenprogramm, Pfarrer Alfred Bayer aus Gößweinstein leitete die Andacht im Festzelt.