Viele enttäuchte Meinungen zum Auftakt des Lichterspektakels in der Innenstadt Pegnitz leuchtet fast nur in Gelb

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Da sage noch einer, die Pegnitzer Innenstadt mache nichts her. Von wegen. Seit gestern Abend erscheint sie in einem völlig neuen Licht. Buchstäblich: Pegnitz leuchtet jetzt. Natürlich nur, wenn es dunkel ist. Aber um so eindrucksvoller. Also: Sollte man meinen. So hätte es sein können. So war es aber nicht.

 
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Die Studenten der Fachhochschule für Design in Coburg unter der Regie von Projektleiter Michael Müller, Dzent für Innenarchitektur, haben das bunte Kunstwerk entworfen, hattem sich alle Mühe gegeben, hatten nächtelang bis 5 oder 6 Uhr morgens gewerkelt und Probebeleuchtungen getestet. Wie schon in Waischenfeld, Gößweinstein, Goldkronach oder Bayreuth. Da ist also Erfahrung da. Und ein Konzept, auf dem man aufbauen kann. Natürlich angepasst an die lokalen Rahmenbedingungen.

Die Probe war besser

Die Cobruger Licht-Aktivisten wurden natürlich auch von Bewohnern der Innenstadt bei ihrem Tun beobachtet. Diese waren begeistert ob der Vielfalt der Farben und deren kreativen Einsatzes. Um so größer dann am Freitagabend die Enttäuschung zum Auftakt. "Das war's schon?", hieß es vielfach. Alles in Gelb getaucht, keine Spur mehr von Vielfalt.

Die Vorzeigeobjekte

In Pegnitz haben sich die Lichtexperten auf das Zentrum der Stadt konzentriert. Klar, wer die  City von Pegnitz ins rechte Licht rücken will, kommt am Alten Rathaus nicht vorbei. Auch nicht an der St.-Bartholomäus-Kirche. Also den Vorzeigeobjekten der Innenstadt. Doch da ist eben noch mehr. Es hat ja seinen Grund, warum in der Hauptstraße ein Hauseigentümer nicht einfach sein Haus abreißen und ein neues hinstellen kann. Hier gilt der Ensembleschutz. Da geht es um ein einheitliches Erscheinungsbild, um etwas Gewachsenes.

Waischenfeld als Vergleich

All das hätte man darstellen können. Doch das passierte nicht. Wer "Waischenfeld leuchtet" zum 700-jährigen Bestehen der Stadt gesehen hatte - und das waren viele unter den rund 200 Gäste die da gestern zum Auftakt kamen - , fühlte sich ein wenig veräppelt. Existiert doch auch in Pegnitz Gesamtbild mit historischer Note aus zahlreichen Individuen der gemauerten Art. Das Profil so mancher Gebäude mit ihrem jeweils ganz eigenen Charme in Gelb-, Rot- oder Blaulicht zu tauchen, würde die Faszination dieser Woche unter dem Motto "Pegnitz leuchtet " ausmachen können. Weil da völlig neue Facetten der Architektur ins Auge fallen. Facetten, an denen man sonst unberührt vorbei flaniert.

Auch Ex-Regierungspräsident nicht gerade begeistert

Doch davon war nichts zu spüren, nichts zu sehen. Als Ergebnis blieb die schon erwähnte Enttäuschung vom Anwohner bis zum Stadtrat. So richtig glücklich war damit keiner. Das bestätigte auch Ex-Regierungspräsident Wilhelm Wenning im Kurier-Gespräch. Er hat so um die 35 von inziwchen mehr als 40 Städteilluminationen dieser Art in Oberfranken mitgemacht, sagt er. Und da<bei anderes erlebt: "So mit fetziger Musik, mit Lichtspiralen, mit Feuerwekr und manchem mehr." Seine Begeisterung hielt sich in Grenzen.

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