Seine Division steuert diese Übung mit insgesamt etwa 4500 Teilnehmern in Ungarn und Rumänien. In der Division Schnelle Kräfte sind unter anderem Gebirgsjäger, Fallschirmjäger und Hubschrauber-Kräfte, aber auch das Kommando Spezialkräfte (KSK). Faust hat auch eine niederländische Luftlandebrigade unter seinem Kommando. Der Division Schnelle Kräfte ist auch die 81. Rumänische Brigade unterstellt, mit der regelmäßig geübt wird. Sie ist am Manöver beteiligt.
Soldaten der Division Schnelle Kräfte waren in den vergangenen Jahren wiederholt im Ausland im Einsatz, so in Afghanistan und zuletzt auch bei dem Evakuierungseinsatz inmitten des blutigen Machtkampfes im Sudan. Sie können in kurzer Zeit zum Einsatz kommen. "Wir reden hier von ersten Kräften nach 24 bis 48 Stunden und Hauptkräften nach 72 bis 96 Stunden", sagte Faust. Deutschland hält solche Verbände für die Krisenvorsorge in Bereitschaft, also auch den Schutz oder die Rettung von Deutschen im Ausland.
Landes- und Bündnisverteidigung wieder bedeutsam
Nun wird auch die Landes- und Bündnisverteidigung wieder bedeutsam, auf absehbare Zeit die wohl wichtigste Aufgabe der Bundeswehr. Dabei gelten Soldaten wie die in Rumänien eingesetzten Fallschirmjäger als "Kräfte der ersten Stunde", die sogenannte Schlüsselräume, Schlüsselgelände und Schlüsselinfrastruktur in Besitz nehmen.
Wegen des Wetters und weil die Streitkräfte im Frieden Risiken minimieren, war die Übung um 24 Stunden verschoben worden. "Wie Sie wissen, ist der Plan im Kampf das erste Opfer", sagte der rumänische Brigadegeneral Daniel Pop dazu während der Übung - und wurde dann ernst. "Es beginnt der 27. Monat, seit der Kreml einen brutalen und grundlosen Krieg gegen die Ukraine begonnen hat", sagte er. Mehrfach habe es Angriffe auf ukrainischer Seite der Grenze gegeben, was die Sicherheitslage im gesamten Schwarzmeerraum störe. Er sagte: "Diese Übung hier zeigt die Fähigkeit des Bündnisses, schnell und effektiv auf eine Krisensituation in der Schwarzmeerregion zu reagieren."