Angeklagter wollte mit Bootsunfall Tod vortäuschen
Um an das große Geld und ein Leben im Luxus mit Schweizer Konten zu kommen, wollte der Angeklagte einen Bootsunfall und seinen Tod vortäuschen. Den Plan des Versicherungsbetrugs fasste er demnach im Sommer 2018 in Briefen an seine 87 Jahre alte Mutter. Ein erster Versuch, ein Boot auf einer Tour Richtung Dänemark zu versenken, ging schief. Dann klappte es am 7. Oktober 2019.
Doch die Polizei wurde schnell misstrauisch. Am aufgefundenen Boot stellte ein Gutachter Manipulationen fest, die es sinken ließen. Den Versicherungen reichte, anders als vom Angeklagten zunächst angenommen, die Todesmeldung nicht aus. Sie wollten auch eine Sterbeurkunde oder Bestätigung seines Todes vom Amtsgericht. Das aber dauert mindestens sechs Monate. Nur bei einer Unfallversicherung schien, nach Überzeugung der Angeklagten, eine Auszahlung - in diesem Fall von rund 250 000 Euro - unmittelbar bevorzustehen. Lediglich in diesem Fall wurden sie nun auch verurteilt.
Mann versteckte sich monatelang
Der Angeklagte versteckte sich gemäß Tatplan monatelang, zunächst bei einer Bekannten in Hamburg, dann im Haus seiner Mutter im niedersächsischen Schwarmstedt. Dort fand ihn im Mai 2020 schließlich ein Mobiles Einsatzkommando der Polizei. Hinter Kisten versteckt blitzte sein Ehering im Schein einer Taschenlampe auf.
Mit dem Urteil folgten die Richter im Wesentlichen der Verteidigung. Sie hatte in allen Fällen auf Freispruch plädiert mit der Begründung, die Angeklagten seien in straflosen Vorbereitungshandlungen steckengeblieben. Die Staatsanwältin hatte dagegen für den 53-jährgen Mann vier Jahre Haft und für seine gleichaltrige Frau zwei Jahre und zehn Monate gefordert. Die Staatsanwaltschaft kündigte Revision an.