Vernissage in Selb Kunst schafft Verbindungen

Gerald Lippert
Der Kunstverein Hochfranken Selb eröffnete im Rosenthal-Theater das dreiteilige Ausstellungsprojekt „Verbindung – Spojení“ mit Skulpturen und Bildern des tschechischen Künstlers Václav Fiala, hier mit (von links) Hans-Joachim Goller, Volker Seitz, Bürgermeister Pavel Matala aus Asch, Dieter Rossmeissl, Pablo Schindelmann, Petra Ernstberger und dem Selber Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch. Foto: /Gerald Lippert

Skulpturen und Bildern von Václav Fiala aus Tschechien sind bei der neuen Ausstellung des Kunstvereins zu sehen. Hans-Joachim Goller stellt den Künstler und Termine für Begegnungen vor.

 
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Kunst zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass sie grenzüberschreitend und vor allem verbindend ist. Genau diese Ziele verfolgt der Kunstverein Hochfranken Selb mit dem dreiteiligen Projekt „Verbindung – Spojení“, das am Sonntag im Rosenthal-Theater mit Skulpturen und Bildern des international bedeutenden tschechischen Künstlers Václav Fiala aus Klatovy eröffnet wurde.

„Skulpturen sind nutzlos, und das ist großartig.“ Mit dieser Aussage des Künstlers Sir Tony Cragg begrüßte der Vorsitzende des Kunstvereins Hochfranken Selb, Volker Seitz, die Ehrengäste und Besucher. Auch wenn Skulpturen keinen praktischen Wert für die Gesellschaft hätten, gehe der ideelle Wert weit über den Nutzenaspekt hinaus. „Denn sie erregen unsere Aufmerksamkeit, sie schaffen eine Verbindung“, führte Seitz aus.

Kreative Freundschaft

Schon zwei Wochen vor der offiziellen Eröffnung der Bayrisch-Tschechischen Freundschaftswochen setze sich der Kunstverein damit für ein kulturelles Miteinander, einen künstlerischen Austausch und für eine kreative Freundschaft ein. Fiala schaffe mit seiner künstlerischen Ausdruckskraft und Fröhlichkeit eine wichtige Verbindung zwischen Tschechien und Bayern. Seinen Dank richtete Seitz an alle Förderer und Sponsoren des Projekts.

Pablo Schindelmann, Geschäftsführer der Selb 2023 gGmbH, sagte: „Mit den Freundschaftswochen wollen wir Wissenslücken schließen und Verbindungen beleben. Durch die Skulpturen an sechs öffentlichen Plätzen haben wir plötzlich etwas gemeinsam.“ Für Dieter Rossmeissl vom Projektpartner Kulturpolitische Gesellschaft in Bayern verkörpert das Kunstprojekt eine wesentliche Brücke, um die Grenzen von Menschen und Sprache zu überwinden.

Großes Potenzial

Bürgermeister Pavel Matala aus Asch ist sicher, dass Kunst ein großes Potenzial besitzt, um Menschen verschiedener Nationen zusammenzubringen. „Ich bin begeistert, dass wir zum dritten Mal Projektpartner des Kunstvereins Hochfranken Selb sind.“ Dolmetscherin Věra Ouradova übersetzte die Grußworte für die Besucher.

„Der Kunstverein Hochfranken Selb hat die durch die Wende entstandenen Freiheiten genutzt, um Anlässe zu schaffen, damit Deutsche und Tschechen wieder zusammenkommen“, betonte Projektleiter und Galerist Hans-Joachim Goller. Mit „Verbindung – Spojení“ werde dies fortgesetzt. Die umfangreiche, dreigeteilte Ausstellung mit Werken von Václav Fiala sei ein Beitrag des Kunstvereins zu den Freundschaftswochen. „Wir wollen damit Geist und Seele der Menschen hüben wie drüben der Grenze füttern.“ Goller richtete seinen Dank an alle, die das Projekt unterstützen. Er bemängelte aber auch, dass sich ihm der Deutsch-Tschechische Zukunftsfond „doch eher als Verhinderer denn als Ermöglicher“ darstelle und lediglich eine Förderung von 12,5 Prozent gewähre, sodass eine finanzielle Lücke von 10 000 Euro zu schließen gewesen sei.

Sechs Orte

Als „organisches Projekt“, dessen Elemente eine Einheit bilden, bezeichnete Goller die Werke des Künstlers an sechs verschiedenen Orten in der Region. Dabei werde die „transzendente Kraft“ genutzt, die der guten Kunst innewohne. Sowohl die in den Räumen ausgestellten kleineren Skulpturen und großflächigen Bilder und noch stärker die im öffentlichen Raum stehenden „monumentalen Arbeiten“ würden als Objekte zu Ideengebern für die Menschen beiderseits der Grenze. „Die Plätze der Präsentation werden Foren der interaktiven Begegnung sein“, ist sich Goller sicher. Fiala setze deutliche Signale gegen die antihumanen Zeichen unserer Zeit mit seinen Werken in hoher Qualität, enormer Vielfalt und Gestaltungsbandbreite.

In der Galerie Goller werden kleinere, geometrische Stahl-Arbeiten von Václav Fiala gezeigt. Im Rosenthal-Theater sind Stein-Skulpturen aus Granit und großflächige Acryl-Gemälde zu betrachten. An sechs Orten (Termine siehe Info-Kasten) stehen Monumental-Skulpturen wie das Objekt „Pink Obelisk“ vor dem Rosenthal-Theater, die sich in Material, Form und Gestaltung deutlich unterscheiden.

Volker Seitz begrüßte zur Ausstellungseröffnung auch Landrat Peter Berek, den Selber Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch, Bürgermeister Jürgen Hoffmann aus Hohenberg, Peter Nürmberger, Leiter des Kulturamtes der Stadt Hof, Anna Dziwetzki, Direktorin des Porzellanikons, und Petra Ernstberger, Geschäftsführerin des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds.

Musikalisch bestens unterhalten wurde die überschaubare Anzahl von interessierten Besuchern von der Jazz-Combo „Houbous“ während der Eröffnung und beim anschließenden Imbiss.

Begegnungen am Kunstwerk

Sechs Stationen
In diesen sechs Städten werden die Skulpturen von Václav Fiala zu folgenden Terminen besucht und ausführlich vorgestellt:

Bilder