Die Vermittler hatten eine Verkürzung der Wochenarbeitszeit in zwei Stufen von 38 auf 36 Stunden bis 2028 vorgeschlagen. Der GDL genügt das in der vorgeschlagenen Form jedoch nicht. In einem Brief vom 8. März an die Verhandlungsführer der Bahn zeigte sich die GDL zudem unzufrieden mit der bislang angebotenen Lohnerhöhung und der Laufzeit des Tarifvertrages. 30 Monate seien zu lang. Nach Darstellung der GDL dringt die Bahn zudem auf den Wegfall bisheriger Urlaubswahlmodelle, was nicht zu akzeptieren sei. Nach der Antwort der GDL auf den jüngsten Vorstoß will die Bahn nach Aussage von Konzernsprecher Achim Stauß das weitere Vorgehen prüfen und bewerten.
Appell an GDL: Streiks rechtzeitig ankündigen
Stauß appellierte "dringend" an die GDL, künftige Streiks wieder mindestens 48 Stunden vorher anzukündigen. "Wir appellieren an das Verantwortungsbewusstsein, auch an die Kollegialität der Lokführergewerkschaft", sagte er. Denn bei kurzfristigen Streiks müssten Disponenten sehr kurzfristig reagieren und unter großem Zeitdruck versuchen, noch irgendwie Zugbetrieb hinzubekommen und Züge auf die Strecke zu schicken.
Zudem hätten Fahrgäste keinen Überblick mehr, welche Züge fahren und welche nicht. Schließlich müsste die Bahn bei sehr kurzfristigen Streiks im Güterverkehr in großer Menge Transporte ablehnen, weil nicht sicher sei, ob sie fahren können. "Wir brauchen in diesen Zeiten eine verlässliche Mobilität und eine verlässliche Logistik", sagte Stauß.