Der Berliner CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt, sagte über die Papst-Äußerungen, er tue sich "schwer, diesen Hinweis nachzuvollziehen. Es entspricht nicht meiner Vorstellung von Unterstützung des Selbstverteidigungsrechts der Ukraine." Er fügte hinzu: "Deswegen sollte man vielleicht von gegebener Seite diese Äußerung neu einordnen." Der Chef der CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag, Klaus Holetschek, sagte: "Ich glaube, es war gut gemeint, aber kam falsch an und ist sicher nicht die Lösung für diesen Konflikt."
Der Vorsitzende der EVP-Fraktion im Europarlament, Manfred Weber (CSU), sprach von einem wichtigen Signal, wenn der Papst zum Frieden mahne. "Allerdings muss jeder, der sich äußert, klarstellen, dass die Aggression von Russland ausgeht, dass Russland diesen Krieg unprovoziert losgetreten hat. Und deswegen muss die Hauptbotschaft sein: Moskau beende diesen Krieg, Putin beende diesen Krieg."
Bischofskonferenz: Papst-Äußerung "unglücklich"
Die Deutsche Bischofskonferenz hat die Äußerungen von Papst Franziskus zum Ukraine-Krieg als "unglücklich" bezeichnet, ihn aber gleichzeitig gegen den Eindruck in Schutz genommen, der Ukraine eine Kapitulation nahezulegen.
"Diese Formulierung war unglücklich", sagte Matthias Kopp, Pressesprecher der Deutschen Bischofskonferenz, am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Der Papst habe damit aber nicht eine Kapitulation gegenüber dem Aggressor-Staat Russland gemeint, sondern die Bereitschaft zu Verhandlungen. Er habe sogar ausdrücklich hinzugefügt, dass Verhandeln "niemals eine Kapitulation" sei.