Gerade wenn es in Deutschland grau und kalt ist, planen viele Sonnenhungrige - auch gelockt von Frühbucherrabatten - die schönsten Wochen des Jahres. Die Januar- und Februarzahlen lassen also Rückschlüsse auf die Entwicklung des wichtigen Sommergeschäft zu.
Die gebuchten Umsätze lagen nach Angaben der GfK-Konsumforscher Ende Januar insgesamt 6 Prozent über dem schwachen Vorjahreszeitraum. Positiv entwickelten sich der GfK zufolge auch die ersten beiden Februar-Wochen.
Geld sitzt bei Bundesbürgern locker
Im vergangenen Jahr hatten Deutschlands Urlauber Ägypten, Tunesien und vor allem die Türkei gemieden - 2015 noch auf Rang drei der beliebtesten Auslandsziele. Einen Ansturm gab es dagegen auf Feriengebiete rund ums westliche Mittelmeer, insbesondere in Spanien. Fluggesellschaften und Veranstalter mussten Kapazitäten verlegen. «Die Verschiebung der Reiseziele hat der Branche viel Arbeit gemacht», sagt Lohmann, Geschäftsführer des Instituts für Tourismus- und Bäderforschung in Nordeuropa (NIT).
«Die Deutschen verreisen nach wie vor. Der Veranstaltermarkt profitiert davon, aber nur unterdurchschnittlich», erläutert GfK-Expertin Dörte Nordbeck. Der Umsatz der Veranstalter sank 2016 gegenüber dem Vorjahr um 1,9 Prozent auf 30,2 Milliarden Euro. Reisebüros verzeichneten einschließlich Geschäftsreisen ein Minus von 1,3 Prozent auf 24,5 Milliarden Euro.
Angesichts der robusten Konjunktur und der historisch günstigen Lage auf dem Arbeitsmarkt sitzt vielen Bundesbürgern das Geld locker. Sie sind in Kauflaune und davon dürfte auch die Tourismusbranche profitieren.
Ob sich das in steigenden Erlösen bei allen Unternehmen niederschlägt, ist allerdings fraglich: «Der Konkurrenzkampf ist hart, der Preiswettbewerb nagt an den Umsätzen», beschreibt Lohmann die Lage. Zudem wächst die Konkurrenz durch Produktportale wie Airbnb. «Wir rechnen in diesem Jahr insgesamt mit einem moderaten Plus gegenüber 2016», prognostiziert DRV-Präsident Fiebig.
dpa
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