Besonders in Sydney gab es starke Behinderungen im öffentlichen Nahverkehr, viele Züge, Busse und Fähren standen still. Mancherorts kam es zu Erdrutschen, die tonnenschwere Felsbrocken auf Straßen spülten. An Sydneys Küste schlugen die von Sturmböen aufgepeitschten Wellen laut einem Bericht des Nachrichtensenders ABC bis zu neun Meter hoch.
Der Sender schilderte den Fall eines jungen Paares, das in der Küstenstadt Wollongong mitsamt seiner hölzernen Urlaubshütte von den reißenden Fluten weggeschwemmt wurde und gerade so mit dem Leben davonkam - den Überresten der zerschmetterten Hütte nach zu urteilen, hatten die beiden großes Glück. "Sie waren verständlicherweise ziemlich mitgenommen, haben aber bloß ein paar Kratzer an den Beinen", erzählte eine Nachbarin, die dem Paar zu Hilfe eilte. "Ich kann es nicht fassen, dass sie so glimpflich davongekommen sind."
Ein anderer Mann hatte weniger Glück: Sein lebloser Körper wurde nahe einem Naturschutzgebiet in Sydneys Vorort Penrith aus dem Wasser gezogen. Ob er infolge des Unwetters zu Tode kam, war zunächst unklar.
Luftbrücke für abgeschnittene Gemeinde in Blue Mountains?
In der bei Touristen beliebten Region der Blue Mountains westlich von Sydney, wo das Wetteramt vor "gefährlichen und lebensbedrohlichen Sturzfluten" gewarnt hatte, wurde eine kleine Ortschaft von der Außenwelt abgeschnitten. Die einzige Verbindungsstraße in die ländliche Gemeinde Megalong Valley sackte infolge eines Erdrutsches weg. Laut ABC erwägen die örtlichen Behörden nun den Bau einer temporären Brücke und Versorgungsflüge mit Helikoptern, um den Bewohnern Medikamente und Essen zu bringen.
Am Flughafen von Sydney lief der Betrieb am Wochenende zwar wieder weitgehend normal, nachdem am Freitag zahlreiche Verbindungen gestrichen und anfliegende Maschinen umgeleitet worden waren. Insgesamt rechnen die Behörden aber damit, dass die Überschwemmungsgefahr trotz nachlassenden Regens wegen des aus höher gelegenen Gebieten und Staudämmen abfließenden Wassers noch Tage anhalten wird.